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39 Bytes hinzugefügt ,  15:07, 28. Apr. 2021
Zu den menschlichen Bedürfnissen zählen zunächst einmal körperliche Bedürfnisse, wie z. B. Nahrung, Sauerstoff, Wärme oder Bewegung. Darüber hinaus haben wir Menschen aber auch eine Vielzahl psychischer Bedürfnisse, wie etwa die Bedürfnisse nach Respekt, Abwechslung, Leichtigkeit, Intimität oder Privatsphäre.
Eine für den Alltag hilfreiche Unterteilung der psychischen Bedürfnisse wurde vom berühmten Psychotherapieforscher Grawe getroffen. Demnach haben wir Menschen 4 Grundbedürfnisse, denen wir alle weiteren psychologischen Bedürfnisse zuordnen können.
 
Bedürfnis nach Bindung und Zugehörigkeit (z. B. Nähe, Gesellschaft, Intimität, Solidarität, Verbundenheit, Geborgenheit, Empathie, Mitgefühl)
Als soziale Wesen haben wir Menschen alle ein Bedürfnis nach Bindung. Dabei können wir nicht nur zu anderen Menschen, sondern auch zu nicht-menschlichen Lebewesen oder unbelebten Objekten (z. B. Kuscheltieren) eine Bindung aufbauen.
 '''Bedürfnis nach Kontrolle und Orientierung ''' (z. B. Sicherheit, Wahrung der eigenen Grenzen, Verlässlichkeit, Transparenz, Ordnung, Beständigkeit, Autonomie, Selbstwirksamkeit, Struktur, Sinn)
Eines der zentralen Bedürfnisse von uns Menschen beinhaltet, dass wir Einfluss auf unsere Umgebung nehmen können und uns in ihr zurechtfinden.
 '''Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz ''' (z. B. Anerkennung, Wertschätzung, Respekt, Wichtigkeit, Bedeutsamkeit, Gerechtigkeit, Fairness) 
Das menschliche Selbst lässt sich in das Selbstkonzept und den Selbstwert (Synonym: Selbstwertgefühl) unterteilen. Dabei bezeichnet das Selbstkonzept all das Wissen, was wir von uns haben, während der Selbstwert beinhaltet, wie wir dieses Wissen bewerten.
 
Beispiel: Mein Selbstkonzept beinhaltet, dass ich braune Haare habe. Meine Bewertung dieser Information ist: „Ich mag meine Haarfarbe“ und ist somit – zusammen mit vielen anderen Bewertungen, die ich von mir vornehme – Teil des Selbstwertes.
 
Wir Menschen haben die Tendenz bzw. das Bedürfnis danach, unser Selbstkonzept und unseren Selbstwert aufrechtzuerhalten. Das Bedürfnis nach Selbstwertschutz- bzw. Stabilisierung zeigt sich dabei sowohl im Umgang mit positiven, als auch im Umgang mit negativen Informationen, die wir über uns aus der Umwelt erhalten.
Beispiel A: Ich halte mich nicht für kreativ. Eine Freundin lobt mich für eine Karte, die ich ihr zum Geburtstag gebastelt habe und die ihrer Ansicht nach kreativ ist. Dies erzeugt eine innere Spannung, da ihr Lob nicht dem Bild entspricht, was ich von mir habe. Zur unbewussten Stabilisierung meines Selbstwertes erwidere ich: „Die Idee dafür habe ich in einem Bastelbuch gefunden“.
'''Beispiel A:''' Ich halte mich nicht für kreativ. Eine Freundin lobt mich für eine Karte, die ich ihr zum Geburtstag gebastelt habe und die ihrer Ansicht nach kreativ ist. Dies erzeugt eine innere Spannung, da ihr Lob nicht dem Bild entspricht, was ich von mir habe. Zur unbewussten Stabilisierung meines Selbstwertes erwidere ich: „Die Idee dafür habe ich in einem Bastelbuch gefunden“.  '''Beispiel B: ''' Ich halte mich für einen überdurchschnittlich leistungsstarken Mitarbeiter. Mein Chef kritisiert meine Leistung. Zur unbewussten Stabilisierung meines Selbstwertes mache ich mich mit einem Kollegen darüber lustig, dass mein Chef lispelt, wodurch ich mich meinem Chef gegenüber überlegen fühle, was meinen Selbstwert stabilisiert.  
'''Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung ''' (z. B. Abwechslung, Abenteuer, Inspiration, Humor, Leichtigkeit, Ruhe, Ästhetik, Bequemlichkeit, Vermeidung unangenehmer Gefühlszustände)
Schließlich haben wir Menschen auch ein Bedürfnis danach, positive und angenehme Erfahrungen zu sammeln. Wir wollen ein möglichst freudiges, lustiges und schönes Leben haben.

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