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Fridays for Future Deutschland versteht sich als dezentrale, basisdemokratische und konsensorientierte Bewegung. Sie wurde von Jugendlichen ins Leben gerufen, ist jedoch offen für alle Altersgruppen. Uns vereint die Erkenntnis, dass der Klimawandel längst zu einer Klimakrise geworden ist. Damit wir sachgerecht auf dieses Problem reagieren können, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Fridays for Future Deutschland hat dazu Forderungen definiert, welche in einer bundesweiten Ortsgruppen Abstimmung beschlossen wurden. Diese Forderungen stellen einen Auftrag unsererseits an die Politik dar.


Wir verstehen uns als Graswurzelbewegung und zählen uns zu FridaysForFuture. Wir verstehen uns als Bewegung gegen die anhaltende Zerstörung unseres Lebensraums sowie die weitgehende Inaktivität der politischen Entscheidungsträger*innen. Wir stehen in regem Austausch mit diversen Schwesterbewegungen.


Um die anfallende Arbeit zu bewältigen und maximale Präsenz zu erlangen, agiert die Bewegung auf nationaler und regionaler Ebene. Auf der nationalen Ebene geschieht die Arbeit in den AGs, die jeweils wieder Untergruppen haben. Auf der regionalen Ebene existieren die OGs, die jeweils autonom organisiert sind und teilweise weitere lokale Organisationsstrukturen aufweisen.


Ziele und Forderungen

UNSERE FORDERUNGEN AN DIE POLITIK Die Klimakrise stellt für die Stabilität der Ökosysteme unseres Planeten und für Millionen von Menschen eine existenzielle Bedrohung dar. Eine ungebremste Erderwärmung ist eine enorme Gefahr für Frieden und Wohlstand weltweit.

Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die Erde laut IPCC bereits um circa ein Grad Celsius erwärmt. Es bleibt daher wenig Zeit, den Klimawandel aufzuhalten und so zu verhindern, dass die Kipppunkte im Klimasystem überschritten werden. Tun wir das nicht, werden die verursachten Schäden weit höhere Kosten mit sich bringen als alle Investitionen in konkrete Maßnahmen zur Vermeidung der Klimakatastrophe.

Fridays For Future fordert die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels. Explizit fordern wir für Deutschland:

  • Nettonull 2035 erreichen
  • Kohleausstieg bis 2030
  • 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035

Entscheidend für die Einhaltung des 1,5°C-Ziels ist, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich stark zu reduzieren. Deshalb fordern wir ab sofort:

Das Ende der Subventionen für fossile Energieträger

  • 1/4 der Kohlekraft abschalten
  • Eine CO2-Steuer auf alle Treibhausgasemissionen. Der Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen muss schnell so hoch werden wie die Kosten, die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen. Laut UBA sind das 180€ pro Tonne CO2Nettonull 2035 erreichen

Kohleausstieg bis 2030

  • 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035





Am 4. nationalen Treffen wurden auch Forderungen für die Banken definiert.

Entwicklung

Datei:Klimastreikende am ersten weltweiten Streik (15. März) in Bern.jpg
Klimastreikende am ersten weltweiten Streik (15. März) in Bern.

(Hauptartikel: Chronologie der Bewegung)
Ab Ende November 2018 und nach dem Nein zum CO2-Gesetz kommt es in nur kurzer Zeit zu einer breiten Vernetzung von Aktivist*innen, welche sich für den Klimaschutz engagieren. Nach dem Vorbild von Greta Thunberg und ihren wöchentlichen "Schulstreiks fürs Klima" findet am 14. Dezember der erste Protest in Zürich statt. Knapp 500 Menschen, grösstenteils Schüler*innen, streiken für eine nachhaltigere Klimapolitik. Nur eine Woche später, am 21. Dezember, kommt es bereits zum nächsten Streik. In Basel, Bern, Zürich und St. Gallen gehen rund 4000 Menschen auf die Strasse.

Dank einer grossen Medienpresänz und der guten Vernetzung über die sozialen Medien (insbesondere WhatsApp-Chats) wächst die Bewegung schnell an. Am 30. Dezember findet das erste nationale Treffen, an welchem sich um die 150 Menschen aus der ganzen Schweiz treffen um über das weitere Vorgehen zu sprechen. Es werden die ersten gemeinsamen Grundwerte und Forderungen erarbeitet und die nächsten Daten festgelegt.

Grundwerte

In der Bewegung orientieren wir uns an gewissen Grundwerten. Diese beziehen sich hauptsächlich auf die interne Organisation. Während den Aktionen halten wir uns an den Aktionskodex.

Basisdemokratisch

Die Basisdemokratie ist, im Unterschied zur repräsentativen Demokratie, eine Form der direkten Demokratie, d.h. Beschlüsse werden direkt von einer Gruppe gleichberechtigter Individuen festgesetzt und nicht durch gewählte Vertreterinnen oder Vertreter. Im Falle der Klimastreik Bewegung findet dieses Prinzip während allen Sitzungen und Plena Anwendung. Ein wichtiges Prinzip der Basisdemokratie ist der Konsens.

Konsensbasiert

Alle wichtigen Entscheidungen werden Konsensbasiert getroffen. Das bedeutet, dass alle Mitglieder einer Entscheidung zustimmen müssen, ansonsten wird ein neuer Lösungsansatz diskutiert. Damit wird eine Unterdrückung von Minderheiten verhindert.

Transparent

Transparenz in einer Organisation bedeutet, dass freier Zugang zu Informationen über Ziele, Strategien, Entscheidungswege etc. herrscht. Transparenz bildet eine Basis für Vertrauen. Bei der Klimastreik Bewegung ist es jeder und jedem möglich diese Informationen zu erhalten, entweder durch einfaches Fragen (in Chats) oder über die Dokumente im Google-Drive.

Hierarchiefrei

In einer Hierarchie hat jede Person festgelegte Rechte, Befugnisse und Zuständigkeiten. Dies ist bei der Klimastreik Bewegung nicht der Fall, denn jede Person kann sich dort engagieren wo er/sie gerade möchte und kann sich frei verschiedenen AGs oder OKs anschliessen.

Regionalgruppen

(Hauptartikel: Regionalgruppen)

Klimastreik Regionalgruppen sind eigenständige Gruppen welche Streiks und Demonstrationen sowie andere Aktionen in ihrer Region organisieren. Momentan haben sich schweizweit über 20 Regionalgruppen gebildet, welche teilweise in intensivem, teilweise in sehr losem Kontakt zur nationalen Koordination stehen. Ideell berufen sich alle mindestens auf die nationalen Forderungen, wobei diese teilweise durch regionale Forderungen ergänzt werden.

Nationale Arbeitsgruppen

(Hauptartikel: Arbeitsgruppen)

Um die anfallende Arbeit in unserer Struktur der Freiwilligenarbeit zu bewerkstelligen, existieren auf dem nationalen Level diverse Arbeitsgruppen (AG). Auf Englisch heissen diese "Working groups" (WG) und die Unterarbeitsgruppen "sub Working group" (subWG).

WG Activism

Die WG Activism ist zuständig für die Planung, Organisation und Durchführung der verschiedenen Aktionen. Darunter sind zum grössten Teil Demonstrationen oder Streiks zu verstehen, aber auch das Entwickeln von neuen Aktionsformen, dem Befassen mit NVDA sowie dem schweizweiten Austausch über gemeinsame Aktionen gehören dazu.

WG Communication

Die WG Communication befasst sich mit der externen Kommunikation der Bewegung. Dazu ist sie in in sechs UAGs aufgeteilt:

  • Social Media: Diese UAG befasst sich mit der Verwaltung und Verwendung der nationalen Accounts auf den sozialen Medien Twitter, Facebook und Instagram.
  • Press: Diese UAG befasst sich mit der Pressearbeit, vor allem das Verfassen und Versenden von Medienmitteilungen sowie das Beantworten von Medienanfragen.
  • Creative: Diese UAG befasst sich mit der Sammlung und Erstellung von Foto- und Videomaterial sowie von Grafiken wie Logos und Flyer.
  • Quality Control: Diese UAG befasst sich mit der Qualitätskontrolle von auf nationaler Ebene veröffentlichten Texten und Bildern, vor allem auf Social Media.i
  • Website: Diese UAG befasst sich mit der Erstellung und Unterhaltung der nationalen Website climatestrike.ch sowie klimademo.ch.
  • Newsletter: Diese UAG befasst sich mit der Unterhaltung und Versendens des nationalen Newsletters über SMS und E-Mail.

WG Coordination

Die WG Coordination befasst sich mit der Koordination der Bewegung auf verschiedenen Stufen. Dazu ist sie in drei Unter-AGs (UAG) aufgeteilt:

  • Regional Coordination: Diese UAG befasst sich mit der Koordination der und zwischen den Regionalgruppen um den Kontakt und Informationsfluss zu garantieren.
  • National Coordination: Diese UAG befasst sich mit der Koordination zwischen den nationalen AGs und auf dem nationalen Level.
  • Global Coordination: Diese UAG befasst sich mit der Koordination und Kontakt der Schweizer Bewegung mit ähnlichen Bewegung aus anderen Ländern und der globalen Ebene.

WG Finance

Die WG Finance kümmert sich um die Finanzen auf dem nationalen Level und das nationale Bankkonto. Sie erarbeitet Richtlinien, wie wir Geld annehmen können und nach welchen Richtlinien es verteilt wird.

WG Education & Values

Die WG Education & Values ist für die Bildung in der Bewegung zuständig und ist in 3 Unter-AGs gegliedert:

  • strategy-education-and-values
  • share-knowledge
  • collect-knowledge

WG Strategy and Future

Die WG Strategy und Future beschäftigt sich mit dem Ziel, dem Vorgehen und andern strategischen Überlegungen der Bewegung.

Nationale Treffen

In mässigen Abständen finden nationale Treffen statt, die allen Menschen der Bewegung offen stehen und an denen wichtige Entscheide getroffen werden.

Für jedes einzelne Treffen formiert sich jeweils eine Ad-Hoc Gruppe als Teil der WG Coordination, die sich um alle organisatorischen Aspekte des Treffens kümmert. Die Teilnahme an dieser Ad-Hoc Gruppe steht allen offen. Etwaige Whatsapp-Chats, Discord-Anrufe oder andere Treffen dieser Gruppe werden transparent kommuniziert.

Jedes Treffen wurde bisher auf eine andere Art und Weise organisiert, basierend auf den Erfahrungen und Fehlern der vorherigen Treffen.