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== Fridays for Future Deutschland ==
Nach dem Vorbild der Initiatorin [[Greta Thunberg]] gehen Schüler freitags während der Unterrichtszeit auf die Straßen und [[protest]]ieren. Der Protest findet weltweit statt und wird von den Schülern und Studenten organisiert; so sollen beispielsweise am ersten weltweit organisierten Klimastreik am 15. März 2019 fast 1,8 Mio. Menschen an den Demonstrationen von FFF teilgenommen haben.<ref>{{Internetquelle |autor=Fridays for Future |url=https://fridaysforfuture.org/events/list |titel=Strike List Countries |abruf=2019-04-26}}</ref>
 
Mittlerweile haben sich regional, national sowie weltweit zahlreiche [[#Unterstützungsgruppen|Unterstützungsorganisationen]] gebildet, insbesondere die [[Scientists for Future]].<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.scientists4future.org/ |titel=ScientistsForFuture.org |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-10-16 |sprache=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Sophia Schirmer |Titel=Scientists for Future: "Es macht mich traurig, wie dumm wir sind" |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2019-09-10 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/campus/2019-09/scientists-for-future-christoph-schneider-klimaschutz-aktivismus |Abruf=2019-10-16}}</ref>
 
Fridays for Future ist in Deutschland als nicht rechtsfähige [[Personenvereinigung]] organisiert und versteht sich selbst als [[Basisdemokratie|basisdemokratische]] [[Graswurzelbewegung]] (Oktober 2019).<ref name=":13">{{Literatur |Autor=Annette Bruhns, Heike Klovert, Franca Quette, Andreas Wassermann |Titel=Mal kurz die Welt retten – und jetzt? |Nummer=31 |Verlag=DER SPIEGEL |Seiten=24-27}}</ref><ref name=":21">{{Literatur |Autor=Sophia Schirmer |Titel=Fridays for Future: Die fast perfekte Jugendbewegung |Verlag=Die Zeit |Datum=2019-08-02 |Online=https://www.zeit.de/campus/2019-07/fridays-for-future-sommerkongress-dortmund-klimawandel-aktivismus/komplettansicht |Abruf=2019-08-13}}</ref> Einen durch die Basis legitimierten Vorstand oder Sprecher gibt es nicht.<ref name=":13" /><ref name=":21" /> Infolge der Berichterstattung wurden unter anderem einzelne Personen bekannt. Diese personenzentrierte Berichterstattung ist in der Bewegung umstritten.<ref name=":13" /><ref name=":21" />{{TOC limit|4}}
 
== Ziele ==
Ziel der Klimastreiks ist es, auf [[Klimapolitik|klimapolitische]] Missstände aufmerksam zu machen und Maßnahmen für den [[Klimaschutz]] einzuleiten. Insbesondere soll die Einhaltung des [[Übereinkommen von Paris|Übereinkommens von Paris]] sichergestellt werden.
 
Nach der Eigendarstellung von FFF wenden sich die Schulstreiks gegen das Versagen der [[Politik|politisch]] Verantwortlichen gegenüber dem durch [[Treibhausgas]]emissionen verursachen [[Globale Erwärmung|menschengemachten Klimawandel]]. Dieser stelle mit seinen [[Folgen der globalen Erwärmung|Folgen]] eine „schon lange bestehende reale Bedrohung für die Erde und die Menschheit“ dar und bedrohe die Zukunft der [[Demonstration|Demonstranten]] und nachfolgender Generationen. Klimapolitik beziehe sich nicht nur auf Konzerne, die durch Kohleabbau [[Kohlenstoffdioxid|CO<sub>2</sub>-Emissionen]] fördern, sondern insbesondere auf die Menschen, die unter den Folgen leiden und keine klare, sichere Zukunft vor sich haben. Klimapolitik wird somit als soziale Politik gesehen. Der Streik ist laut FFF nicht gegen Schulen und Universitäten gerichtet, sondern soll zum Handeln ermahnen. Man brauche nicht für eine Zukunft zu lernen, die nicht lebenswert ist. Der existenziellen Frage wird seitens FFF mehr Wert beigemessen als dem freitäglichen Schulbesuch. Der Klimawandel warte nicht auf Studien- oder Schulabschluss. Die Kernforderung ist: „Handelt endlich – damit wir eine Zukunft haben!“<ref>{{Internetquelle |url=https://fridaysforfuture.de/about/ |titel=Über uns |werk=Fridays for Future |abruf=2019-03-15}}</ref>
[[Datei:Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut, Berlin, 25.01.2019 (cropped).jpg|mini|[[Deutsche Sprache|Deutscher]] [[Slogan]]: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut“]]
Zu den wichtigsten Teilzielen der Proteste gehören:
* Beendigung des Abbaus [[Fossile Brennstoffe|fossiler Brennstoffe]] im Rahmen einer [[Energiewende]];
* Abschaffung der [[Subvention]]en für fossile Energieerzeugung;
* Steigerung der Investitionen in [[erneuerbare Energien]];
* Ausbau des [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehrs]] im Rahmen einer [[Verkehrswende]].
 
Des Weiteren soll das [[Wahlrecht|aktive Wahlrecht]] bereits mit 16&nbsp;Jahren erworben werden, um die Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen zu erweitern.<ref>[https://www.independent.co.uk/voices/climate-change-protest-strike-global-warming-children-greta-thunberg-a8779221.html ''The grown-ups have failed miserably on climate change.''] In: ''The Independent'', 14. Februar 2019<br />[https://www.stern.de/politik/deutschland/freitag-zur-demo--so-denken-die-jugendlichen-von--fridays-for-future--8555674.html ''Ragna, Linus, Ronja und Florian: Sie schwänzen den Unterricht, um die Welt zu retten.''] In: ''stern.de'', 30. Januar 2019</ref>
 
=== Deutschland ===
Am 8. April 2019 veröffentlichte Fridays for Future Deutschland im Rahmen einer Pressekonferenz einen Forderungskatalog mit kurz- und langfristigen Zielen. Diese Forderungen wurden laut Fridays for Future zusammen mit Wissenschaftlern entwickelt (explizit wurden die [[HTW Berlin]] und das [[Liste der Fraunhofer-Institute und -Einrichtungen#Institute|Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik]] erwähnt) und sind:<ref>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/fridays-for-future-legt-forderungen-zum-klimaschutz-vor-16130706.html ''Das sind die Forderungen der „Fridays for Future“-Demonstranten'']. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'', 8. April 2019, abgerufen am 8. April 2019.</ref><ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/fridays-for-future-berlin-forderungen-klimaschutz-1.4400870 ''"Fridays for Future"-Vertreter fordern kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien'']. In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 8. April 2019, abgerufen am 8. April 2019.</ref><ref>[https://fridaysforfuture.de/forderungen/ ''Unsere Forderungen an die Politik'']. Website von Fridays for Future, abgerufen am 8. April 2019.</ref>
 
* Senkung der Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2035 auf netto null;
* Umsetzung des [[Kohleausstieg]]s bis 2030;
* 100 % erneuerbare Energien in der Energieversorgung bis 2035.
Zudem sollen folgende Ziele bis Ende 2019 umgesetzt werden:
* Abschaffung der Subventionen für fossile Energien;
* Abschaltung eines Viertels aller [[Kohlekraftwerk]]e;
* Einführung einer [[CO2-Steuer|Kohlenstoffsteuer]] auf alle Treibhausgasemissionen, die durch die [[Globale Erwärmung|Erderwärmung]] zukünftigen Generationen entstehende Kosten kompensiert. Laut [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]] wäre dies ein [[CO2-Preis|CO<sub>2</sub>-Preis]] von ca. 180 Euro pro Tonne.
 
== Aktionsformen ==
[[Datei:Munich for Future 2019-07-21 6607.jpg|mini|Menschen, die auf einer FFF-Demo in München zu dem Slogan „Wer nicht hüpft, der ist für Kohle“ auf der Stelle springen]]
Im Kern der Fridays-for-Future-Bewegung stehen dezentral organisierte [[Demonstration]]en, die freitags während der Schulzeit stattfinden oder zumindest beginnen. Die [[Kundgebung]]en und Umzüge werden von Plakaten und Transparenten begleitet, typische Slogans sind „Wer nicht hüpft, der ist für Kohle“ und der [[Call and Response|Call-and-Response]]-Wechselgesang „What do we want? – Climate Justice! – When do we want it? – Now!“<ref name="SpOn20190621">Franca Quecke: [https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/fridays-for-future-a-1273753.html ''Aachen – eine Stadt im Ausnahmezustand.''] Spiegel Online, 21. Juni 2019</ref> Weitere, überregional eingesetzte Rufe sind „Hoch mit dem Klimaschutz! Runter mit der Kohle!“ – wobei die Plakate und Transparente gehoben und gesenkt werden<ref>[http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/klima_demo_slogans.html Sammlung von Sprechgesängen und Plakatsprüchen 1/5], abgerufen am 1. August 2019.</ref> – und „1, 2, 3, 4 für das Klima laufen wir / 5, 6, 7, 8 wir brauchen keine Kohlekraft / 9 und 10 der Klimastreik muss weiter geh’n“.<ref>{{cite web|url=http://www.die-klimaschutz-baustelle.de/klima_demorufe.html|title=Demorufe gegen den Klimawandel|website=www.die-klimaschutz-baustelle.de}}</ref>
 
Für den 21. Juni 2019 hatte FFF alle Aktiven nach [[Aachen]] eingeladen zu einer internationalen Demonstration gegen den weiteren Braunkohleabbau im [[Rheinisches Revier|Rheinischen Revier]] und die dortige Braunkohle-Verstromung.<ref name="SpOn20190621" /> In der ersten Augustwoche 2019 trafen sich rund 1400 Teilnehmer in Dortmund zum ersten von den Jugendlichen für Jugendliche selbst organisierten Kongress.<ref>Franca Quecke: [https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/fridays-for-future-sommerkongress-in-dortmund-wie-klassenfahrt-ohne-lehrer-a-1280075.html ''Sie sind noch da (auch in den Schulferien).''] Spiegel Online, 1. August 2019.</ref>
 
Vom 5. bis 9. August 2019 versammelten sich 450 Delegierte aus 38 europäischen FFF-Bewegungen zum internationalen Gipfeltreffen „SMILE for Future“ („Summer Meeting in Lausanne Europe“)<ref>{{cite web|url=https://smileforfuture.eu/press/|title=PRESS AREA|publisher=}}</ref> in [[Lausanne]] und koordinierten die weiteren Organisationen. Neben Gesprächen mit Gästen ging es vor allem um die Strategie der FFF-Bewegung.<ref>Luzerner Zeitung: [https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/ab-heute-trifft-sich-die-europaeische-klimajugend-in-der-schweiz-das-musst-du-wissen-ld.1140729 Ab heute trifft sich die europäische Klimajugend in der Schweiz – das müssen Sie wissen], 5. August 2019</ref> Die Teilnehmer einigten sich auf eine Deklaration, die die Dramatik unterstreicht: „What happens in the next months and years will determine how the future of humankind will look like. Our collective extinction is a scarily realistic outcome.“<ref>[https://www.smileforfuture.eu/press/ ''Concluding Press Kit with Lausanne climate declaration''] vom 9. August 2019.</ref>
 
== Geschichte ==
Erstmals am 20. August 2018 verweigerte die damals 15-jährige Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg den Unterrichtsbesuch. Sie saß anschließend, zunächst für einen Zeitraum von drei Wochen, täglich während der Unterrichtszeit vor dem [[Riksdagshuset|schwedischen Reichstagsgebäude]] in [[Stockholm]]<ref>{{Internetquelle |autor=Claus Hecking |url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/greta-thunberg-das-gesicht-der-globalen-klimabewegung-a-1241185.html |titel=Gretas Aufstand |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2018-11-30 |abruf=2019-01-14}}</ref> und zeigte ein Schild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ (deutsch ''Schulstreik fürs Klima'').<ref>{{Literatur |Autor=Masha Gessen |Titel=The Fifteen-Year-Old Climate Activist Who Is Demanding a New Kind of Politics |Datum=2018-10-02 |ISSN=0028-792X |Online=https://www.newyorker.com/news/our-columnists/the-fifteen-year-old-climate-activist-who-is-demanding-a-new-kind-of-politics |Abruf=2019-01-25}}</ref> Die [[Die Tageszeitung|taz]] berichtete bereits am 27. August 2018 über Thunbergs Schulstreik.<ref>{{cite web|url=https://www.taz.de/!5528023/|title=15-jährige Aktivistin aus Schweden: Greta schwänzt die Schule – fürs Klima |first=Reinhard |last=Wolff |date=2018-08-27 |publisher= |via=taz.de}}</ref>
 
Am 8. September kündigte Thunberg an, sie werde nach den [[Wahl zum Schwedischen Reichstag 2018|Parlamentswahlen am 9. September 2018]] ihren Unterrichtsboykott an Freitagen so lange fortsetzen, bis die Klimapolitik Schwedens den Grundsätzen des [[Übereinkommen von Paris|Pariser Klimaabkommens]] entspreche. Als [[Hashtag]] verwendete sie u.&nbsp;a. ''#FridaysForFuture''.<ref>Greta Thunberg: ''Twitter''-Nachricht vom [https://mobile.twitter.com/GretaThunberg/status/1038416367526076416 8. September 2018, 6 Uhr 18]</ref> Durch ihren Protest erzeugte sie internationale Aufmerksamkeit, sodass sich in verschiedenen Städten weltweit Gruppen bildeten, die sich der von ihr initiierten Bewegung anschlossen. In Deutschland wurde das erste Mal am 7. Dezember 2018 in [[Bad Segeberg]] gestreikt. Der darauf folgende Streik am 14. Dezember in [[Kiel]] erlangte erstmals große mediale Aufmerksamkeit.<ref>{{Internetquelle |autor=Annika Schulz |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/proteste-vor-dem-bundestag-schueler-demonstrieren-in-berlin-gegen-den-klimawandel/23761834.html |titel=Schüler demonstrieren in Berlin gegen den Klimawandel |werk=[[Tagesspiegel]] |datum=2018-12-14 |abruf=2019-01-14}}</ref>
 
Ausgehend von [[Schweden]] fanden Aktionen in [[Australien]], [[England]], [[Italien]], [[Deutschland]], [[Niederlande]], [[Belgien]], [[Kanada]], [[Frankreich]], [[Schweiz]], [[Österreich]], [[Irland]] und [[Schottland]] statt. Mitte März 2019 erreichte die Bewegung dann globale Ausmaße mit zusätzlich einigen Hundert Demonstranten in [[Japan]], [[Mexiko]], [[Chile]], [[Philippinen]], [[Vanuatu]] und [[Indien]].<ref name="Guardian happened" />
 
Die Bewegung ist im [[Globaler Süden|Globalen Süden]] eine Randerscheinung, ebenso gibt es kaum Zuspruch in China, Südostasien, Korea, Russland und Japan.
 
=== Deutschland ===
[[Datei:FridaysForFuture 1 Februar 2019 Kassel 19.jpg|mini|[[Kassel]], 1. Februar 2019]]
[[Datei:Freitagsdemo Fridays for Future von Schülerinnen in Köln am 31. Mai 2019.webm|mini|[[Köln]], 31. Mai 2019]]
 
''Fridays for Future'' in Deutschland '''(FFFD)''' nutzte im Januar 2019 eine Webpräsenz, Kanäle in [[Social Media|sozialen Medien]] sowie Plakate und Flugzettel.<ref>{{Internetquelle |url=https://fridaysforfuture.de/regionalgruppen/ |titel=Regionalgruppen |werk=fridaysforfuture.de |abruf=2019-01-14}}</ref> Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen organisieren sich über verschiedene [[Instant Messaging|Messenger]], hauptsächlich über in Regionalgruppen unterteilte ''[[WhatsApp]]''-Gruppenchats.
 
Am 15. Februar 2019 gab es in Deutschland 155 FFFD-Ortsgruppen. Es nahmen an diesem Tag 30.000 Schüler, Studierende und Auszubildende an FFFD-Demonstrationen teil, davon 3.000 in [[Hannover]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Fridays-fuer-Future-300-Schueler-ziehen-durch-Hannover |titel=Fridays für Future: 3000 Schüler ziehen durch Hannover |hrsg=[[Neue Presse|neuepresse.de]] |datum=2019-02-15 |abruf=2019-02-18}}</ref> und 1.000 in Berlin,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/fridays-for-future-schulstreik-in-berlin-klimaschutz-noch-entschiedener-und-schneller-handeln/23983746.html |titel=Klimaschutz: „Noch entschiedener und schneller handeln“ |werk=tagesspiegel.de |datum=2019-02-16 |abruf=2019-02-17}}</ref> wo bereits am 25. Januar 5000 demonstriert hatten. In Deutschland nahm Greta Thunberg am 1. März 2019 in Hamburg an einer Demonstration vom [[Gänsemarkt]] zur Kundgebung auf dem [[Rathausmarkt]] teil.<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Greta-Thunberg-in-Hamburg-Wir-machen-weiter,demo2550.html ''Greta Thunberg in Hamburg: "Wir machen weiter".''] In: ''ndr.de''. 1. März 2019.</ref> Am Freitag, den 15. März, welcher der erste globale Protesttag von Fridays for Future war, waren in Deutschland 220 Proteste angekündigt, an denen laut Veranstaltern 300.000 Menschen teilnahmen, darunter 25.000 in Berlin, 10.300 in München, 10.000 in Hamburg und 6500 in Karlsruhe.<ref>{{Internetquelle |autor=Fridays for Future |url=https://www.fridaysforfuture.org/events/list |titel=Strike List Towns |abruf=2019-04-18}}</ref>
 
2019 wollte der [[Bundesminister für Wirtschaft und Energie]] [[Peter Altmaier]] auf einer FFFD-Veranstaltung in Berlin eine Rede halten.<ref>{{Internetquelle |autor=David Böcking, Stefan Kaiser |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/fridays-for-future-peter-altmaier-will-mit-streikenden-schuelern-reden-a-1249839.html |titel=Klima-Demonstration vor dem Wirtschaftsministerium: Altmaier will mit streikenden Schülern reden |werk=Spiegel Online |datum=2019-01-25 |abruf=2019-03-13}}</ref> Die Demonstrierenden lehnten dies ab und sagten, er solle in sein Büro zurückzukehren und seine Arbeit machen. Sie hätten nur deswegen einen Grund zum Demonstrieren, weil die Regierung falsch handele.<ref>{{Internetquelle |autor=Swantje Unterberg, Charlotte Schönberger, Laura Albus (Video) |url=http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/schulstreik-in-berlin-wir-sind-laut-weil-ihr-uns-die-zukunft-klaut-a-1249583.html |titel=Schulstreik fürs Klima: „Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ |werk=Spiegel Online |datum=2019-01-25 |abruf=2019-03-13}}</ref><ref name=":15">{{Internetquelle |autor=Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.fridays-for-future-klimaaktivisten-demonstrieren-am-stuttgarter-flughafen.57c45bce-1f15-41b0-82c0-6bf58848a23a.html |titel=Fridays for Future: Klimaaktivisten demonstrieren am Stuttgarter Flughafen |abruf=2019-07-29}}</ref> Am 2. Mai 2019 erreichte FFFD, dass die Stadt [[Konstanz]] als erste Stadt in Deutschland den [[Klimanotstand]] ausrief. Alle Entscheidungen des Gemeinderats der Stadt Konstanz sollen damit unter Klimavorbehalt gestellt und auf ihre Auswirkungen und ihre Verträglichkeit mit dem Klimaschutz geprüft werden.<ref>{{Literatur |Titel=Klimaschutz: Konstanzer Klimanotstand soll eine andere Politik ermöglichen |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2019-05-05 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/klimaschutz-konstanz-klimanotstand-fridays-for-future |Abruf=2019-05-13}}</ref>
 
Im Mai 2019 bekamen FFF-Vertreter die Gelegenheit, ihre Positionen auf den Hauptversammlungen von [[RWE]], [[Volkswagen|VW]], [[Uniper]] und [[Allianz SE]] vorzutragen.<ref>{{cite web|url=https://rp-online.de/nrw/panorama/das-sagt-luisa-neubauer-bei-der-rwe-hauptversammlung-in-essen_vid-38551949|title=Video: Das sagt Luisa Neubauer bei der RWE-Hauptversammlung in Essen|first=RP|last=ONLINE|publisher=|via=rp-online.de}}</ref><ref>{{cite web|url=https://www.kritischeaktionaere.de/allianz/warum-werden-sie-nicht-frueher-klimaneutral-rede-von-leonard-ganz-fridays-for-future/|title=„Warum werden Sie nicht früher klimaneutral?“ Rede von Leonard Ganz, Fridays for Future |date=2019-05-08 |website=Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=WELT |Titel=„Fridays for Future“: 18-jährige Clara Mayer greift VW auf Hauptversammlung an |Datum=2019-05-15 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article193529099/Fridays-for-Future-18-jaehrige-Clara-Mayer-greift-VW-auf-Hauptversammlung-an.html |Abruf=2019-05-15}}</ref><ref>{{cite web|title=„Tragen Sie Verantwortung für Ihre Rolle in der Klimakrise“: Rede von Cedric Hoyer, Fridays for Future|url=https://www.kritischeaktionaere.de/uniper/tragen-sie-verantwortung-fuer-ihre-rolle-in-der-klimakrise-rede-von-cedric-hoyer-fridays-for-future/|Abruf=2019-06-29}}</ref>
 
Eine im Abstand von zwei Monaten wiederholt durchgeführte Umfrage, wie viele Deutsche der Meinung seien, dass die Schulstreiks zu einer politischen Wirkung führen werden, zeigte, dass immer mehr Menschen in Deutschland an einen Effekt glauben. Während die erste vom [[Politbarometer|ZDF-Politbarometer]] durchgeführte Umfrage im April 2019 ergab, dass 37&nbsp;Prozent der Befragten daran glaubten, waren es bei einer zweiten Befragung Ende Juni schon 51&nbsp;Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/politik/politbarometer/190621-schwarz-gruen-beliebtestes-koalitionsmodell-100.html |titel=„Fridays for Future“-Demos: Mehr klimapolitische Konsequenzen |hrsg=[[ZDF]] |datum=2019-06-21 |abruf=2019-06-25}}</ref>
 
Im Juni 2019 konfrontierten Schüler hessische [[Kommunalpolitik]]er und [[Landespolitik]]er in [[Bad Hersfeld]] im Rahmen der mobilen TV-Talksendung ''[[Jetzt mal Klartext!]]'' mit ihren Forderungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/jetzt-mal-klartext/index.html |titel=Jetzt mal Klartext! "Wann tut ihr endlich was fürs Klima ?" |hrsg=hr-fernsehen |datum=2019-06-27 |abruf=2019-07-20}}</ref>
 
Am 26. Juli 2019, dem [[Schuljahr|letzten Schultag]] in [[Baden-Württemberg]], veranstaltete FFFD im [[Flughafen Stuttgart|Stuttgarter Flughafen]] die erste Demonstration an einem deutschen Flughafen. Nach den Angaben der Veranstalter sei der Protest nicht gegen die Flugpassagiere gerichtet, sondern solle die Politik zum Handeln auffordern. Mit dem Slogan „30 Euro Stuttgart–Berlin, wo bleibt die Steuer auf das Kerosin?“ unterstrichen sie die Forderung FFFDs nach der Einführung einer CO<sub>2</sub>-Abgabe und einer Kerosinsteuer. Die Sprecher des Flughafens begrüßten die Demonstration und das Engagement der Jugendlichen, verwiesen aber darauf, dass für die Fluggesellschaften nicht der Flughafen verantwortlich sei und dass man klimabewusstes Verhalten und verantwortungsvolles Reisen fördere.<ref name=":15" />
 
Vom 31. Juli bis zum 4. August 2019 fand im [[Revierpark]] in [[Dortmund]] der erste Sommerkongress FFFDs in Deutschland statt, an dem nach Angaben FFFDs mehr als 1700 Menschen teilnahmen.<ref name=":18">{{Literatur |Autor=WELT |Titel=Fridays for Future: Klimaaktivisten rufen die ganze Bevölkerung zum Protest auf |Datum=2019-08-04 |Online=https://www.welt.de/politik/deutschland/article197952803/Fridays-for-Future-Klimaaktivisten-rufen-die-ganze-Bevoelkerung-zum-Protest-auf.html |Abruf=2019-08-08}}</ref> Der Hauptgrund des Treffens war nach Angaben der Organisatoren die Vernetzung, da sich viele bei FFFD zwar über Telefonkonferenzen seit Monaten kennten, aber es bislang kein Treffen „live und vor Ort“ gegeben habe, was der Sommerkongress ermöglicht habe.<ref name=":17">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/multimedia/video/ts24/schwerpunkt/video-575459.html |titel=SCHWERPUNKT: Fridays for Future Sommerkongress in Dortmund |abruf=2019-08-08}}</ref> Des Weiteren diente der Kongress als Plattform zur Fortbildung und Auseinandersetzung mit den Vorstellungen und Forderungen und dem Austausch mit der Politik und Öffentlichkeit. So fanden ca. 200 Workshops, Vorträge und Podiumsdiskussionen statt<ref>{{Literatur |Autor=Anett Selle |Titel=Fridays for Future Sommerkongress: Fürs Leben lernen, nicht die Schule |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2019-08-04 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/!5610898/ |Abruf=2019-08-08}}</ref><ref name=":18" />, in denen die Teilnehmer sich zu den Themen [[Globale Erwärmung|Klimawandel]], Umsetzung einer klimafreundlichen Politik, [[Agrarpolitik]], [[Energieeffizienz]] bei Gebäuden oder [[Argument]]ationstraining fortbilden konnten.<ref>{{Internetquelle |url=https://workshops.fridaysforfuture.de/sokofuture/talk/ |titel=Programm des Sommerkongresses in Dortmund (Primärquelle) |hrsg=Fridays for Future |abruf=2019-08-09}}</ref> Referenten und Teilnehmer bei Podiumsdiskussionen waren unter anderem die [[Hydrologie|Hydrologin]] und Trägerin der ''Henry Darcy-Medaille'' der [[European Geosciences Union|European Geosciences Union (EGU)]] Prof. [[Petra Döll]] vom Institut für Physische Geographie der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität Frankfurt]], welche am [[Intergovernmental Panel on Climate Change|IPCC-Bericht]] mitgearbeitet hatte<ref name=":17" />, der [[Medizin]]er, [[Moderator (Beruf)|Moderator]], [[Schriftsteller]] und [[Kabarett]]ist [[Eckart von Hirschhausen]]<ref name=":19">{{Literatur |Autor=Niklas Záboji, Dortmund |Titel=Klimabewegung: „Die Scientists sind an Eurer Seite!“ |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.6313852 |Abruf=2019-08-08}}</ref>, der Präsident des [[RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung]] und [[Volkswirt]] [[Christoph M. Schmidt]]<ref name=":18" />, [[Karen Wiltshire]] vom [[Alfred-Wegener-Institut]] Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung<ref name=":19" /> und [[Luisa Neubauer]]. Der Fernsehmoderator [[Joko Winterscheidt]] machte den Abschluss des Bühnenprogramms,<ref name=":19" /> und der Schriftsteller, Kabarettist und Liedermacher [[Marc-Uwe Kling]] las auf der Abschlussveranstaltung.<ref name=":18" /> Begleitet wurde der Kongress von einer Demonstration in Dortmund, an der zwischen 800<ref name=":20">{{Literatur |Autor=Sarah Obertreis, Dortmund |Titel=„Fridays for Future“-Kongress: Wie ungehorsam sollen wir sein? |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.6316029 |Abruf=2019-08-08}}</ref> und 2000<ref name="auto10">{{Internetquelle |autor=Gordon Wüllner-Adomako |url=https://www.waz.de/region/rhein-und-ruhr/fridays-for-future-aktivisten-blockieren-innogy-tower-id226667107.html |titel=„Fridays for Future“-Aktivisten blockieren Innogy-Tower |datum=2019-08-02 |abruf=2019-08-08}}</ref> Menschen teilgenommen haben sollen, und mehreren Aktionen in Dortmund, unter anderem eine „Bepflanzungsaktion“ vor einem Gebäude, in dem sich die [[RWE]]-Tochtergesellschaft [[Innogy]] in Dortmund befindet.<ref name=":20" /><ref name="auto10" /> Außerdem machten die Teilnehmer der Demonstrationen und Aktionen mit Sprüchen und Malaktionen auf der Straße und auf Plätzen („Remember, 20. September" oder „20. September“) auf einen von FFFD geplanten generellen Streik für das Klima am 20. September 2019 aufmerksam, zu dem FFFD die Bevölkerung generationsübergreifend zu Demonstrationen für mehr Klimaschutz aufruft.<ref name=":18" />
 
Am 20. September 2019 tagte in Deutschland das [[Klimakabinett]]. Zeitgleich fanden die Vorbereitungen zum [[UN Climate Action Summit 2019|UN Climate Action Summit]] statt.<ref name=":22">{{Internetquelle |url=https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/ |titel=#ALLEFÜRSKLIMA {{!}} Globaler Klimastreik 20. September {{!}} Fridays for Future |abruf=2019-09-13}}</ref> FFF und FFFD riefen anlässlich dieser Termine zu verschiedenen Demonstrationen weltweit auf.<ref name=":22" /> Den Auftakt bildet der ''Global Climate Strike'' (dt. ''Globaler Klimastreik''), der am 20. September 2019 stattfand.<ref name=":23">{{Literatur |Autor=Gastbeitrag von Greta Thunberg, Luisa Neubauer, Aktivistinnen von "Fridays for Future" |Titel=Streikt mit uns! |Sammelwerk=sueddeutsche.de |Datum=2019 |ISSN=0174-4917 |Online=https://www.sueddeutsche.de/kultur/greta-thunberg-fridays-for-future-streik-1.4459464 |Abruf=2019-05-30}}</ref> FFFD rief nach eigenen Angaben in 575 Städten Deutschlands zur Teilnahme an den Demonstrationen auf.<ref name=":11">{{Internetquelle |url=https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/ |titel=Fridays for Future - Alle fürs Klima |hrsg=Fridays for Future |abruf=2019-09-20}}</ref>
 
== Internationale Aktionen ==
=== {{Anker|#AC2106 - Climate Justice without Borders}} #AC2106 – Climate Justice without Borders ===
Am 21. Juni riefen 17 europäische Länder zum ersten internationalen zentralen [[Schulstreik|Großstreik]] in [[Aachen]] auf. Unter dem Motto „Climate Justice without Borders – United for a Future“ erwarteten [[Veranstalter]] und [[Polizei (Deutschland)|Polizei]] 10.000 beziehungsweise 20.000 Demonstrierende. Am Ende des Tages gab der Veranstalter bekannt, dass 40.000 Menschen auf die Straße gegangen seien. Die Polizei sprach von 36.000 Demonstrierenden.<ref>{{Internetquelle |autor=Aachener Nachrichten |url=https://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/auch-die-polizei-spricht-nun-von-36000-demo-teilnehmern_aid-39689615 |titel=Kundgebung: Auch die Polizei spricht nun von 36.000 Demo-Teilnehmern |abruf=2019-07-15}}</ref> Um die große Beteiligung aus entfernten Gebieten zu ermöglichen, wurden zahlreiche Sonderzüge und Busse organisiert, die vergünstigt für alle Demonstrierenden angeboten wurden, um eine möglichst emissionsarme Anreise zu ermöglichen.<ref>{{Internetquelle |autor=Annika Kasties |url=https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/fridays-for-future-letzte-vorbereitungen-vor-der-demo-in-aachen_aid-39564695 |titel=„Fridays for Future“: Die letzten Vorbereitungen vor dem zentralen Streiktag |abruf=2019-06-25}}</ref> Das [[Twitter]]-[[Hashtag]] der Demonstration, ''#AC2106'', erreichte Platz&nbsp;1 der Twitter-Trends. Von verschiedenen Startpunkten in Aachen und den Niederlanden liefen die Menschen zum Tivoli. Im Vorfeld hatte die Stadt das Fußballstadion zur Unterstützung angeboten.<ref>{{Internetquelle |autor=Sarah Lena Gombert, Annika Kasties |url=https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/fridays-for-future-zehntausende-demonstrieren-fuer-klimaschutz_aid-39569491 |titel=„Fridays for Future“-Demo in Aachen: Fordern, feiern und auch frühstücken |abruf=2019-06-25}}</ref> Auch der [[YouTube]]r [[Rezo]], der durch sein Internetvideo ''[[Die Zerstörung der CDU]]'' bekannt geworden war, besuchte die Demonstration. Nach dem Demonstrationszug spielten Bands wie [[Moop Mama]] und [[Culcha Candela]] auf der Abschlusskundgebung. Auch [[Bodo Wartke]] und [[Ruslana Lyschytschko]] traten auf.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Hinrichs, Michael Grobusch |url=https://www.aachener-zeitung.de/lokales/aachen/40000-teilnehmer-bei-fridays-for-future-in-aachen_aid-39589985 |titel=40.000 Menschen setzen Zeichen für den Klimaschutz: Denkwürdige Demo am längsten Tag |abruf=2019-06-25}}</ref> Die Polizei Aachen sprach von einer friedlichen Demonstration. Einige Demonstranten hatten während der Kundgebung in Aachen ein Haus [[Hausbesetzung|besetzt]]. Andere Gruppierungen seilten sich immer wieder von verschiedenen Brücken und Säulen mit Transparenten ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Annika Kasties, Sarah Lena Gombert, Ines Kubat, Kim Statzner, Björn Hellmich, Michael Grobusch |url=https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/liveblog-zur-fridays-for-future-grossdemonstration-in-aachen-am-tivoli_aid-39521959 |titel=„Fridays for Future“ in Aachen: Liveblog zur Großdemo am Tivoli |abruf=2019-06-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Aachener Zeitung |url=https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/kinder-seilen-sich-bei-klima-demo-von-bruecke-ab_aid-39590285 |titel=Polizei greift ein: Kinder seilen sich bei Klima-Demo von Brücke ab |abruf=2019-06-25}}</ref>
 
=== Global Climate Strike For Future ===
[[Datei:Weltweite Klimademo am Augsburger Rathausplatz 20092019.jpg|mini|Demonstration anlässlich des ''Global Climate Strike'' am 20. September 2019 in [[Augsburg]].]]
[[Datei:Sydney Strike (48763398226).jpg|mini|Demonstration anlässlich des ''Global Climate Strike'' am 20. September 2019 in [[Sydney]].]]
==== 1. Globaler Streik am 15.&nbsp;März 2019 ====
Protagonisten von Fridays for Future riefen zur Teilnahme am ''Global Climate Strike For Future'' auf, einem weltweiten Schülerstreik zur Rettung des Planeten, der am 15.&nbsp;März 2019 stattfand. Insgesamt gab es laut Medienangaben ca. 1700 Kundgebungen in mehr als 100 Staaten. In Deutschland streikten mehr als 300.000 Schüler in über 230 Städten. In Berlin nahmen ca. 25.000 Menschen teil,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.klimareporter.de/protest/300-000-bei-fridays-for-future |titel=300.000 bei „Fridays for Future“ in Deutschland |werk=[[Klimareporter]].de |datum=2019-03-15 |abruf=2019-03-15}}</ref> in Brüssel 30.000,<ref>{{Internetquelle |url=https://brf.be/national/1262380/ |titel=Klimastreik: 30.000 Menschen demonstrieren in Brüssel |werk=[[Belgischer Rundfunk|brf.be]] |datum=2019-03-15 |abruf=2019-03-16}}</ref> in Paris 50.000.<ref name="taz 15.3.">[http://www.taz.de/!5580768/ ''Demo-Neulinge gegen Klimawandel'']. In: ''[[taz]]'', 15. März 2019, abgerufen am 17. März 2019.</ref> Die Organisatoren der Streiks sprachen im Nachhinein von mehr als 2000 Protesten in 125 Staaten, an denen mehr als eine Million Demonstranten teilnahmen.<ref name="Guardian happened">[https://www.theguardian.com/environment/live/2019/mar/15/climate-strikes-2019-live-latest-climate-change-global-warming ''Climate strikes held around the world – as it happened'']. In: ''[[The Guardian]]'', 15. März 2019, abgerufen am 17. März 2019.</ref>
 
==== 2. Globaler Streik am 24. Mai 2019 ====
Beim zweiten Großprotest am 24. Mai 2019 waren weltweit mehr als 1350 Protestaktionen angekündigt, an denen laut Angaben der Veranstalter 1,8 Millionen Menschen teilnahmen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/article/us-climate-change-youth/swedens-thunberg-demands-climate-action-on-day-of-global-school-strikes-idUSKCN1SU0AN |titel=Sweden's Thunberg demands climate action on day of global school strikes |werk=reuters.com |datum=2019-05-24 |abruf=2019-05-26}}</ref> In Deutschland gingen demnach 320.000 Menschen in mehr als 200 Städten auf die Straße. Die größte Demonstration gab es in Hamburg mit nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 17.000 und 25.000 Teilnehmern.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/inland/fridays-for-future-aktionen-101.html |titel="Fridays for Future" Hunderttausende auf der Straße |werk=tagesschau.de |datum=2019-05-24 |abruf=2019-05-26}}</ref>
 
==== 3. Globaler Streik am 20. September 2019 ====
[[Datei:Climate-Strike-On-September-20th-Fridays-For-Future-in-Koblenz-Germany.webm|mini|Impressionen des Klimastreiks am Hauptbahnhof in [[Koblenz]], kurz bevor sich die Demonstration in Bewegung setzte.]]
Anlässlich des [[Kindertag|Weltkindertags]] am 20. September und des [[UN Climate Action Summit 2019|UN Climate Action Summits]] am 23. September 2019 fand der dritte ''Global Climate Strike For Future'' statt,<ref name=":22" /><ref name=":23" /><ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20190905225204/https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/ |titel=#AlleFürsKlima {{!}} Fridays for Future |datum=2019-09-05 |abruf=2019-09-08}}</ref> nun unter Beteiligung aller Bevölkerungs- und Berufsgruppen, was z. B. in Deutschland die [[Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft]] (''ver.di'')<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sonnenseite.com/de/politik/verdi-chef-bsirske-ruft-zur-teilnahme-am-klimastreik-auf.html |titel=Verdi-Chef Bsirske ruft zur Teilnahme am Klimastreik auf |abruf=2019-08-10}}</ref> und der [[Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutsche Gewerkschaftsbund]] (DGB) unterstützten.<ref>{{Literatur |Autor=Zeit Online |Titel=Fridays for Future: Gewerkschaftsbund unterstützt Klimaschutzproteste |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2019-08-08 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-08/fridays-for-future-klimastreik-gewerkschaftsbund-klimaschutz-unterstuetzung |Abruf=2019-08-10}}</ref> Hierfür wurden weltweit mehr als 2000 Demonstrationen in 150 Ländern geplant, 575 davon in Deutschland.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |autor=idowa, Straubing Germany |url=https://www.idowa.de/inhalt.fridays-for-future-liveblog-zu-klimaschutz-demos-in-ostbayern-und-weltweit.329183e3-1334-4637-b403-4a6d9121bf61.html |titel=Fridays for Future: Liveblog zu Klimaschutz-Demos in Ostbayern und weltweit |werk=idowa.de |abruf=2019-09-20}}</ref>
 
1,1 Millionen Schüler von 1.800 [[New York (Bundesstaat)|New Yorker]] Schulen erhielten die Erlaubnis, für die Teilnahme an der Demonstration am Freitag dem Unterricht fernzubleiben.<ref name="SPON-1287886">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/fridays-for-future-klimastreik-der-globale-weckruf-a-1287886.html |titel=Weltweite Demonstrationen für Klimaschutz: Der globale Weckruf |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2019-09-20 |abruf=2019-09-20}}</ref> Der [[Boston]]er Schulbezirk folgte diesem Beispiel und auch die öffentlichen Schulen [[Chicago]]s kündigten an, dass sie die Schüler nicht als abwesend führen würden.<ref>{{Cite web|url=https://www.chicagotribune.com/news/breaking/ct-youth-climate-strike-amazon-walkout-20190918-s2cgqgjsdjbxtgyeeq5irbht7m-story.html|title=Students and labor activists to rally downtown Friday to back international climate strike, Amazon walkout|last=Chen|first=Elaine|website=[[Chicago Tribune]]|access-date=2019-09-19}}</ref><ref name="NBC">{{Cite web|url=https://www.nbcnews.com/news/us-news/nyc-schools-let-1-1-million-students-cut-class-climate-n1055516|title=NYC schools to let 1.1 million students cut class for climate strike|publisher=[[NBC News]]|language=en|access-date=2019-09-19}}</ref> Mehr als 700 US-Gesundheitsdienstleister und -Mediziner haben ein Entschuldigungsschreiben für den ''Global Climate Strike'' bereitgestellt, das die Schüler von der Schule befreit und erklärt, dass die Klimakrise ein Gesundheitskrisenfall ist.<ref>{{Cite web|url=https://noharm-uscanada.org/articles/news/us-canada/health-and-medical-professionals-support-youth-climate-strikes|title=Health and medical professionals support the youth climate strikes {{!}} Health Care Without Harm|website=noharm-uscanada.org|access-date=September 19, 2019}}</ref>
 
Den Aufrufen zur Teilnahme am ''Global Climate Strike'' folgten am 20. September 2019 nach Angaben von FFF in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/politik/klimastreik-und--fridays-for-future---der-grosse-protesttag-im-liveblog-8912750.html |titel=Frankfurter Paulskirche besetzt – Straßenblockaden in mehreren Städten – bundesweit 1,4 Millionen auf der Straße |datum=2019-09-20 |abruf=2019-09-20}}</ref> Die Demonstrationen FFFDs unterstützten ca. 200 Unternehmen und Initiativen.<ref name="auto11">{{Internetquelle |autor=Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.liveblog-zum-globalen-klimastreik-fridays-for-future-protestiert-in-2000-orten.c85e0e02-e49b-45d0-a5f6-5ebafa7f2b70.html |titel=Liveblog zum globalen Klimastreik: Fridays for Future protestiert in 2000 Orten |abruf=2019-09-20}}</ref> Weltweit nahmen nach Schätzungen von FFF rund 4 Millionen Menschen teil.<ref>{{Literatur |Titel=Proteste für mehr Klimaschutz: Globaler Klimastreik geht in die zweite Runde |Hrsg=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |Datum=2019-09-27 |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.6406182 |Abruf=2019-10-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-globaler-klimastreik-geht-am-freitag-in-die-naechste-runde/25049812.html |titel=Globaler Klimastreik geht am Freitag in die nächste Runde |hrsg=[[Handelsblatt]] |datum=2019-09-24 |abruf=2019-10-15 |sprache=}}</ref>
 
=== Earth Strike und Week4Climate ===
Auf den ''Global Climate Strike'' folgte in Deutschland und der Schweiz ab dem 21. September 2019 die Aktionswoche ''WEEK4CLIMATE,''<ref>{{Internetquelle |autor=Chiara Schlenz |url=https://www.nau.ch/news/schweiz/klimastreik-einen-monat-vor-wahlen-legen-aktivisten-richtig-los-65586591 |titel=Klimastreik: Einen Monat vor Wahlen legen Aktivisten richtig los |werk=[[Nau (Nachrichtenportal)|nau.ch]] |datum=2019-09-20 |abruf=2019-09-20}}</ref><ref name=":26">{{Internetquelle |url=https://fridaysforfuture.de/week4climate/ |titel=#week4CLIMATE {{!}} Fridays for Future |abruf=2019-09-13}}</ref> die am 27. September mit dem ''[[Earth Strike]]'', einem weltweiten Generalstreik, und in der Schweiz am 28. September mit der nationalen Klimademo endete.<ref name=":24">{{Internetquelle |url=https://www.earth-strike.com/about-us/ |titel=About Us |werk=www.earth-strike.com |sprache=en-GB |abruf=2019-09-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nzz.ch/panorama/bern-60000-menschen-an-klimademo-nzz-ld.1512037 |titel=Bern: 60000 Menschen an Klimademo |werk=[[Neue Zürcher Zeitung|nzz.ch]] |datum=2019-09-28 |abruf=2019-09-28}}</ref> Für die internationale Streikwoche hatten Aktivisten Proteste in mehr als 2900 Städten in über 160 Staaten angekündigt.<ref name="faz-16395465">{{Internetquelle |autor=shüs./dpa/AFP |url=https://www.faz.net/1.6395465 |titel=Hunderttausende demonstrieren weltweit für Klimaschutz |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] |datum=2019-09-20 |abruf=2019-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article227019111/Fridays-for-Future-ruft-zur-Klimawoche-in-Braunschweig-auf.html |titel=„Fridays for Future“ ruft zur Klimawoche in Braunschweig auf |werk=Braunschweiger Zeitung |datum=2019-09-08 |abruf=2019-09-17}}</ref><ref name=":24" /><ref name="auto11" />
 
== Struktur in Deutschland ==
=== Organisationsstruktur ===
FFFD versteht sich als Graswurzelbewegung und ist nach eigenen Angaben basisdemokratisch strukturiert.<ref name=":14">{{Internetquelle |url=https://fridaysforfuture.de/struktur/ |titel=Struktur |werk=Fridays for Future |abruf=2019-05-13}}</ref> Es gibt etwa 600 Ortsgruppen in Deutschland (Stand: Juli 2019). Die Koordination und Abstimmung innerhalb und zwischen den einzelnen Gruppen erfolgen überwiegend über soziale Medien und [[Instant Messaging|Messenger-Dienste]]. Bundesweit gibt es außerdem eine [[Delegierter|Delegiertenkonferenz]], zu der jede Ortsgruppe Delegierte entsendet.<ref name=":14" /><ref name=":13" /> Die Abstimmungen erfolgen mittels [[Telefonkonferenz]]<ref name=":13" /> und nach Angaben von FFFD im Konsens.<ref name=":14" /> Ein gültiges Votum erfordert die Teilnahme von 70 Ortsgruppen.<ref name=":13" /> Neben diesen Ortsgruppen gibt es bundesweit 20 Arbeitsgruppen (Stand 2019).<ref name=":13" /> Die Koordination und Abstimmung innerhalb und zwischen den einzelnen Gruppen erfolgen überwiegend über soziale Medien und Messenger.<ref name=":14" />
 
Es gibt ein Strukturkonzept, welches 21 Seiten umfasst und welches unter anderem Abstimmungen regelt. Dieses gilt noch nicht in den Ortsgruppen (Stand: Juli 2019).<ref name=":13" />
 
FFFD hat keinen legitimierten [[Vorstand]] und kein von der Basis legitimiertes Gesicht der Bewegung.<ref name=":13" /> Auf Bundesebene sind unter anderem [[Jakob Blasel]], Ragna Diederichs, [[Luisa Neubauer]], Carla Reemtsma und Franziska Wessel aktiv.<ref name=":16">Ann-Kathrin Hipp, Georg Ismar: [https://www.tagesspiegel.de/politik/fridays-for-future-krach-bei-den-klimaaktivisten/24223740.html ''„Fridays for Future“. Krach bei den Klimaaktivisten.''] In: ''Der Tagesspiegel'' vom 16. April 2019.</ref> Der Tagesspiegel bezeichnet sie in seiner Berichterstattung als „Kernteam“.<ref name=":16" /> Diese Entwicklungen sehen manche Basis-Mitglieder kritisch: Die Fokussierung auf bestimmte Personen führe dazu, dass andere Personen, die FFFD zugehören, es schwerer hätten, an der öffentlichen Debatte, insbesondere bei Talkshows, mitzuwirken.<ref name=":13" />
 
Die finanzielle Abwicklung erfolgt über die Stiftung [[Plant-for-the-Planet]], welche die Kontoführung und Verwaltung von Geldgeschäften wie die Entgegennahme, Auszahlung und Weiterleitung von [[Spende]]ngeldern für FFFD übernimmt.<ref>Claus Hecking: [https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/fridays-for-future-schuelerproteste-im-visier-rechter-blogs-a-1263355.html ''„Wir haben nichts zu verbergen“.''] In: ''[[Spiegel Online]].'' 17. April 2019, abgerufen am 9. Juni 2019.</ref> [[Spendenquittung]]en dürfen allerdings weder von FFFD noch von Plant-for-the-Planet ausgestellt werden, ausgenommen hiervon sind Spenden für den Sommerkongress 2019 an den Verein ''organize future! e.V.'', auf den auf der Internetseite von FFFD hingewiesen wird.<ref>[https://fridaysforfuture.de/spenden/ ''„Spenden“''] Information auf der deutschen Internetpräsenz, abgerufen am 9. Juli 2019.</ref>
 
=== Rechtliche Struktur ===
FFFD ist kein Verein und keine juristische Person. Die nicht vorhandene [[Rechtsform]] und das damit einhergehende Fehlen von Vertretungsberechtigten führte zu Unstimmigkeiten bei der finanziellen Abwicklung von zur europaweiten FFF-Demonstration am 21. Juni 2019 in Aachen gebuchten [[Sonderzug|Sonderzügen]]. Einer der Hauptorganisatoren der Veranstaltung,<ref>[https://www.spiegel.de/plus/fridays-for-future-mal-kurz-die-welt-retten-und-jetzt-a-00000000-0002-0001-0000-000165100980 ''Mal kurz die Welt retten - und jetzt?''], Spiegel Online vom 26. Juli 2019</ref> der 24-jährige Jannik Schestag, ging für FFFD mit über siebzigtausend Euro in Vorleistung gegenüber den [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]]. Später musste er feststellen, dass eine Kostenerstattung gegenüber dem nicht organisierten Zusammenschluss nicht durchsetzbar ist.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article197729841/Fridays-for-Future-Jannik-Schestag-streitet-um-Rueckzahlung-von-70-000-Euro.html ''Klima-Aktivist legt mehr als 70.000 Euro aus – Streit über Rückzahlung''], Welt-online vom 31. Juli 2019</ref>
 
=== Sozialstruktur ===
Die Teilnehmer der FFFD-Demonstrationen wurden ab März 2019 wissenschaftlich durch das [[Institut für Protest- und Bewegungsforschung]] untersucht. Demnach unterscheiden sich die Teilnehmer bei FFFD von allen anderen bisher untersuchten Demonstrationen durch den hohen Anteil sehr junger Teilnehmer. 51,5 % der Teilnehmer sind zwischen 14 und 19 Jahre alt, wobei nur Personen über 14 erfasst wurden. 71,8 % sind Schüler oder Studenten, wobei fast alle Schüler auf Gymnasien gehen, nur 4,5 % gingen auf Realschulen und 0,6 % auf Haupt- und Mittelschulen.<ref>Moritz Sommer, Dieter Rucht, Sebastian Haunss und Sabrina Zajak: [https://protestinstitut.eu/wp-content/uploads/2019/08/ipb-working-paper_FFF_final_online.pdf Fridays for Future. Profil, Entstehung und Perspektiven der Protestbewegung in Deutschland]. [[Institut für Protest- und Bewegungsforschung]], August 2019, S. 11–14</ref>
 
== Unterstützungsgruppen ==
''Fridays for Future'' haben sich zahlreiche Gruppen aus Wissenschaft und [[Zivilgesellschaft]] zur Unterstützung an die Seite gestellt, insbesondere ''[[Scientists for Future]]'' und ''Parents for Future''. Darüber hinaus haben sich weitere Initiativen wie z.&nbsp;B. ''Artists'' ([[Künstler]]), ''Churches'' (Kirchen),<ref>{{Internetquelle |url=https://www.misereor.de/presse/pressemeldungen-misereor/aufruf-zu-churches-for-future/ |titel=„Churches for Future“ – Bündnismitglieder gesucht |abruf=2019-06-29}}</ref> ''Entrepreneurs'' ([[Unternehmer]]),<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Schwär |url=https://www.businessinsider.de/entrepreneurs-for-future-440-unternehmen-rufen-die-bundesregierung-dazu-auf-mehr-fuer-den-klimaschutz-zu-tun-2019-4 |titel=„Entrepreneurs For Future“: 440 Unternehmen rufen die Bundesregierung dazu auf, mehr für den Klimaschutz zu tun |werk=Business Insider |datum=2019-04-02 |abruf=2019-04-04}}</ref> ''Farmers'' (Bauern bzw. [[Landwirt]]e),<ref>{{Cite web| last = N| first = N| title = #FarmersForFuture: Bio-Bäuerinnen und -Bauern für eine lebenswerte Zukunft! – L-IZ.de| work = Leipziger Internet Zeitung| accessdate = 2019-03-23| date = 2019-03-22| url = https://www.l-iz.de/melder/wortmelder/2019/03/FarmersForFuture-Bio-Baeuerinnen-und-Bauern-fuer-eine-lebenswerte-Zukunft-265595}}</ref> ''Psychologists/Psychotherapists'' ([[Psychologie|Psychologen]]/[[Psychotherapeut]]en),<ref>{{Internetquelle |url=https://psychologistsforfuture.org/de/ |titel=Stellungnahme Psychologists for Future |abruf=2019-06-07}}</ref> ''[[Student]]s''<ref>{{Internetquelle |autor=TAG24 |url=https://www.tag24.de/nachrichten/leipzig-students-for-future-klimawandel-umwelt-gruendung-fridays-for-future-protest-demonstration-1028847 |titel=Leere Hörsäle? Leipziger Studenten verstärken "Fridays for Future"-Proteste |abruf=2019-06-08}}</ref> oder ''Writers for Future'' ([[Autoren]] bzw. [[Schriftsteller]]) formiert.<ref>{{Internetquelle |autor=Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller |url=https://www.autorenwelt.de/blog/branchen-news/writers-future-unterstuezten-fridays-future |titel=Writers for Future unterstüzten<!--sic--> Fridays for Future |werk=autorenwelt.de |datum=2019-04-22 |abruf=2019-05-25}}</ref>
 
Zustimmung für Fridays for Future kam ebenfalls von mehr als 26.800 [[Wissenschaftler]]n in einer Stellungnahme im März 2019.<ref name="scientists4future">[https://www.scientists4future.org/ Webpräsenz der ''Scientists for Future.''] In: ''scientists4future.org''</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://naturwissenschaften.ch/service/news/111797-anliegen-der-jungen-klimastreik-demonstrierenden-sind-berechtigt-und-gut-begruendet?_ga=2.157527482.184556686.1553583447-487213421.1519287947 |titel=Anliegen der jungen Klimastreik-Demonstrierenden sind berechtigt und gut begründet |werk=[[Akademie der Naturwissenschaften Schweiz]] (Medienmitteilung) |datum=2019-03-12 |abruf=2019-03-12}}</ref> Der Zusammenschluss an Wissenschaftlern unter dem Namen ''Scientists for Future'' aus der Schweiz, Österreich und Deutschland veröffentlichte in der Folge mehrere Stellungnahmen und Kommentare in Fachzeitschriften zur Unterstützung von Fridays for Future.<ref>{{cite web|url=https://www.deutschlandfunk.de/scientists4future-wissenschaftler-unterstuetzen.697.de.html?dram:article_id=443354|title=Scientists4Future – Wissenschaftler unterstützen Schülerdemos für den Klimaschutz|website=Deutschlandfunk}}</ref><ref>Stefan Rahmsdorf: [https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/12-000-wissenschaftler-stellen-sich-hinter-die-streikenden-schueler/ ''12 000 Wissenschaftler stellen sich hinter die streikenden Schüler.''] In: ''scilogs.spektrum.de''</ref><ref>{{cite web|url=https://www.scientists4future.org/presse/|title=Pressemitteilung auf scientists4future.org (Stand: 12. März 2019)|publisher=}}</ref><ref>[http://www.taz.de/!5578232/ ''Neue Verbündete für „Fridays for Future“: ForscherInnen zeigen sich solidarisch.''] In: ''taz.de'', 5. März 2019</ref><ref>{{Literatur |Autor=Gregor Hagedorn et al. |Titel=The concerns of the young protesters are justified. A statement by Scientists for Future concerning the protests for more climate protection |Sammelwerk=[[GAIA (Zeitschrift)|GAIA]] |Band=28 |Nummer=2 |Datum=2019 |Seiten=79-87 |DOI=10.14512/gaia.28.2.3}}</ref><ref name="Hagedorn et al.">{{Literatur |Autor=Gregor Hagedorn et al. |Titel=Concerns of young protesters are justified |Sammelwerk=[[Science]] |Band=364 |Nummer=6436 |Datum=2019 |Seiten=139f |DOI=10.1126/science.aax3807}}</ref><ref>[https://www.westendverlag.de/kommentare/diese-jungen-klimademonstranten-sind-alles-was-wir-haben/ Kommentar von Peter Grassmann.] In: ''westendverlag.de''.</ref> Ähnliche Gruppierungen gibt es in den Niederlanden und in Belgien.<ref>{{cite web|url=https://www.welt.de/wissenschaft/article190174769/Klimastreiks-Wissenschaftler-unterstuetzen-Schuelerproteste.html|title=Klimastreiks: Wissenschaftler unterstützen Schülerproteste|first=Sarah Maria|last=Brech|date=2019-03-12|publisher=|via=welt.de}}</ref>
 
=== Haltungen zum Unterrichtsausfall ===
Befürworter und Anhänger der Bewegung rechtfertigen die Schulstreiks damit, dass die Teilnehmer erst dadurch, dass sie „zu ‚drastischen‘ Maßnahmen greifen, […] so prominent gehört [werden]. Es geht hier nicht um Schuleschwänzen, sondern darum, die große Dringlichkeit, jetzt zu handeln, mit allen Mitteln zu unterstreichen“, meint [[Luisa Neubauer]], Streik-Organisatorin bei FFF Berlin.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/fridays-for-future-schulstreik-in-berlin-klimaschutz-noch-entschiedener-und-schneller-handeln/23983746.html |titel=Klimaschutz: „Noch entschiedener und schneller handeln“ |werk=tagesspiegel.de |datum=2018-02-16 |abruf=2018-02-16}}</ref> Viele Schüler betrachten den Schulstreik demnach als Ausdruck des [[Ziviler Ungehorsam|zivilen Ungehorsams]].
 
Klaus Hurrelmann bewertet das Kalkül der Schüler zwar als zielführend, „hofft“ aber, dass sie sanktioniert werden. „Denn wenn das nicht geschähe, also wenn man das stillschweigend in den Schulen durchgehen ließe, dann würde man die Bewegung entwerten. Die jungen Leute denken sich ja was dabei. Sie wollen zeigen: Wir sind zornig, wir lehnen uns auf, wir protestieren.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/nachrichten/heute/klaus-hurrelmann-zu-fridays-for-future-und-den-greta-effekt-100.html |titel="Das kann eine Langzeitbewegung werden". Interview Klaus Hurrelmanns mit heute.de |werk=[[Zweites Deutsches Fernsehen|zdf.de]] |datum=2019-02-16 |abruf=2019-02-25}}</ref>
 
Premierministerin [[Theresa May]] kommentierte Schulstreiks mit den Worten: „Es ist wichtig zu erkennen, dass der Unterrichtsabbruch die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte erhöht und Unterrichtszeit verschwendet, auf die sich Lehrkräfte sorgfältig vorbereitet haben. Diese Zeit ist gerade für junge Leute wichtig, damit sie sich zu Spitzenwissenschaftlern, Ingenieuren und Anwälten entwickeln können, die wir brauchen, um dieses Problem [des Klimawandels] anzugehen.“<ref>Englischsprachige Originalaussage: "It is important to recognise that disruption increases teachers’ workloads and wastes lesson time that teachers have carefully prepared for. That time is crucial for young people precisely so that they can develop into top scientists, engineers and advocates that we need to tackle this problem."[https://www.telegraph.co.uk/news/2019/02/15/theresa-may-condemns-thousands-children-staged-school-walk-protest/ ''Thousands of children stage school walk out to protest climate change.''] In: ''telegraph.co.uk'', 15. Februar 2019</ref>
 
Wer wegen der Teilnahme an einer „Klimastreik“-Aktion eine Prüfung versäumt, kann in Deutschland und der Schweiz dafür mit der schlechtesten Note bestraft werden. Umgesetzt wurde diese Maßnahme allerdings bislang nur vereinzelt (z.&nbsp;B. in [[Payerne]] im Kanton [[Waadt]]).<ref>{{Internetquelle |autor=Yannick Noch |url=https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/note-1-fur-streik-schuler-ld.1089387 |titel=Klimastreik: Schüler in Waadt erhielten Note 1 – Luzerner konnten Jokertage einsetzen |werk=luzernerzeitung.ch |datum=2019-01-29 |abruf=2019-02-24}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/wissen/klima/wegen-klima-streik-schweizer-schueler-kassieren-miese-note_id_10248158.html |titel=Fridays for Future: Schweizer Schüler streiken für mehr Klimaschutz – und werden mit Note 6 bestraft |werk=focus.de |datum=2019-01-29 |abruf=2019-02-13}}</ref>
 
In [[Baden-Württemberg]], [[Bayern]], [[Nordrhein-Westfalen]] und [[Schleswig-Holstein]] bestehen Politiker und Behördenvertreter auf der Einhaltung der [[Schulpflicht]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/bayern/schulstreik-fuer-klimaschutz-piazolo-erinnert-an-schulpflicht,RFPCrzn |titel=Schulstreik für Klimaschutz: Piazolo erinnert an Schulpflicht |hrsg=[[Bayerischer Rundfunk]] |datum=2019-01-17 |abruf=2019-01-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=d1rc-C7ecB8 |titel=Bad Oldesloe: „Fridays for Future“: Prien lässt kein „Schwänzen“ zu |hrsg=[[Norddeutscher Rundfunk]] |datum=2019-02-01 |abruf=2019-02-15}}</ref> Schüler müssten folgerichtig mit Sanktionen rechnen.<ref>{{Internetquelle |autor=Ricarda Breyton |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article187678540/Fridays-for-Future-Lieber-Klimaschutz-statt-Unterricht.html |titel=Lieber Klimaschutz statt Unterricht |werk=[[Welt Online]] |datum=2019-01-25 |abruf=2019-01-25}}</ref> Das [[Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen|nordrhein-westfälische Schulministerium]] hat aus Anlass der FFFD am 13. Februar 2019 einen Brief<ref name=":12">{{cite web | url=https://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/Ministerium/Schulverwaltung/Schulmail/Archiv-2019/190207/index.html | title=Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an Streiks und Demonstrationen während der Unterrichtszeit | publisher=Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen | date=2019-02-13 | accessdate=2019-04-13}}</ref> an alle Schulen des Landes verschickt.<ref name=":9">{{Internetquelle |autor=WDR |url=https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/dienstanweisung-friday-for-future-100.html |titel=NRW-Schulministerium legt gegen Friday for Future nach |datum=2019-02-15 |abruf=2019-03-18}}</ref> In diesem wird auf einen [[Erlass (Verwaltungsrecht)|Erlass]] verwiesen, der zur Durchsetzung der Schulpflicht die „zwangsweise Vorführung“ oder „Ordnungswidrigkeitenverfahren“ vorsieht.<ref name=":9" /> Das Ministerium hat jedoch auch mitgeteilt, dass „grundsätzlich auch der Besuch einer politischen Veranstaltung (‚Demonstration‘) im Klassen- oder Kursverband im Rahmen des Unterrichts als Unterricht an einem [[Außerschulischer Lernort|außerschulischen Lernort]] denkbar“ sei.<ref name=":12" /> Der bayerische Kultusminister [[Michael Piazolo]] überlässt die Konsequenzen für Streikteilnehmer den Schulen seines Landes. Einige von ihnen haben bereits angekündigt, mit [[Ordnungsmaßnahme|Verweisen]] zu reagieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Manuela Göbel |url=https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Klima-Demo-Schule-droht-Verweise-an;art735,10155509 |titel=Klima-Demo: Schule droht Verweise an |werk=[[Main-Post]] |datum=2019-01-16 |abruf=2019-01-18}}</ref>
 
[[Hessen]]s Kultusminister [[Alexander Lorz]] vertritt den Standpunkt, dass es keinen Grund mehr gebe, während der Schulzeit zu demonstrieren, da das erste wichtige Ziel von FFFD, nämlich Aufmerksamkeit für ihr Anliegen zu schaffen, inzwischen erreicht sei.<ref name="auto3">{{Internetquelle |autor=Patricia Averesch / Joshua Beer |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/was-am-schuelerstreik-fridays-for-future-ungewoehnlich-ist-16043259.html |titel=Schüler fürs Klima: „Friss Tofu, du Würstchen“ |werk=faz.net |datum=2019-02-18 |abruf=2019-02-20}}</ref>
 
Die Bildungssenatorin von Berlin, [[Sandra Scheeres]], bewertet die Schüler-Demonstration in der Hauptstadt positiv. Zwar gelte die Schulpflicht, die Schulen könnten jedoch im Kontext von Projekten mit dem Thema umgehen. Klimaschutz und globale Erwärmung seien im Rahmenlehrplan Berlin-Brandenburgs enthalten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/berlin/article216291257/Bildungssenatorin-sieht-Schueler-Demo-mit-Sympathie.html |titel=Bildungssenatorin sieht Schüler-Demo „mit Sympathie“ |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2019-01-25 |abruf=2019-01-25}}</ref> Auch der [[Niedersachsen|niedersächsische]] Ministerpräsident [[Stephan Weil]] lobte das Engagement der Klima-Aktivisten.<ref>{{Internetquelle |autor=Doris Heimann |url=https://www.nwzonline.de/bildung-beruf/hannover-kampagne-fridaysforfuture-ministerpraesident-weil-lobt-schueler-fuer-klima-demos_a_50,3,4035983520.html |titel=Ministerpräsident Weil lobt Schüler für Klima-Demos |hrsg=[[Nordwestzeitung|nwzonline.de]] |datum=2019-02-14 |abruf=2019-02-18}}</ref>
 
Die Abwesenheit vom Unterricht ist nach Auffassung der deutschen [[Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft]] (GEW) nicht wie Schwänzen zu werten oder mit einer Strafarbeit zu sanktionieren. „Die Schulen müssen den Spagat schaffen zwischen Verbieten und stillschweigendem Zulassen“, sagte die baden-württembergische GEW-Landeschefin Doro Moritz.<ref>{{cite web|url=https://www.zdf.de/uri/9796aa46-b4d9-45f2-b01e-bdf46e6a1966|title=GEW zu Freitags-Demos: Schülern Teilnahme nicht verbieten|website=zdf.de}}</ref>
 
David Fopp, in Stockholm tätiger schweizstämmiger Forscher, meint, die Streiks seien nicht einfaches Schulschwänzen, sondern demokratiebildende Aktionen. Wichtig sei es, dass die Schüler zu Mündigkeit und Wertschätzung gegenüber der Gesellschaft als Ganzem und damit auch gegenüber der Umwelt befähigt würden.<ref name="auto">{{Internetquelle |autor=Urs-Peter Zwingli |url=https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/klimastreik-das-ist-mehr-als-schulschwaenzen-ld.1088103 |titel=St.Galler Forscher zum Klimastreik: «Das ist mehr als Schulschwänzen» |werk=tagblatt.ch |datum=2019-01-25 |abruf=2019-02-28}}</ref>
 
Die CDU-Vorsitzende [[Annegret Kramp-Karrenbauer]] kritisiert das Schuleschwänzen der Schüler für die Demonstrationen von Fridays for Future.<ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-03/schuelerstreik-kritik-annegret-kramp-karrenbauer-fridays-for-future ''Fridays for Future: "Es bleibt die Tatsache, dass sie dafür die Schule schwänzen"''], [[Zeit Online]], 15. März 2019</ref>
 
== Rechtslage ==
{{Rechtshinweis}}
=== Deutschland ===
==== Kollidierende Interessen: Schulpflicht und Versammlungsrecht ====
In Deutschland herrscht [[Schulpflicht (Deutschland)|Schulpflicht]]. Diese kann mit den Mitteln des [[Polizeirecht|Polizei- und Ordnungsrechts]] ([[unmittelbarer Zwang]]) durchgesetzt werden. Der Aufruf zur Verletzung der Schulpflicht ist gemäß {{§|14|OWiG|dejure}}, {{§|116|OWiG|dejure}} [[OWiG]] eine [[Ordnungswidrigkeit]]. Teilnehmer eines Schulstreiks können sie sich auf die [[Artikel 8 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland|Versammlungsfreiheit]] berufen. Es kollidieren die Schulpflicht und Versammlungsfreiheit. Deswegen stellt sich die Frage, ob die Teilnahme schulpflichtiger Schüler an Versammlungen FFFDs, die während der Unterrichtszeit stattfinden, rechtswidrig ist oder nicht. Entgegen manchen Behauptungen, Schülerstreiks seien generell verboten, ist die Rechtslage unklar.<ref name=":25">{{Internetquelle |url=http://www.kinderrecht-ratgeber.de/kinderrecht/schulrecht/streik.html |titel=Streikrecht und Demonstrationsrecht für Schüler |abruf=2019-09-14}}</ref> Ein [[Höchstrichterliche Rechtsprechung|höchstrichterliches Urteil]], insbesondere zu FFF-Demonstrationen, existiert nicht. Einigkeit besteht darin, dass die Schüler sich nicht auf das Streikrecht aus [[Artikel 9 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland|Artikel 9 Grundgesetz]] berufen können, denn ein solches steht nur Arbeitnehmern zu.<ref name=":25" />
 
In einem Kurzgutachten vom März 2019 im Auftrag des [[Solarenergie-Förderverein Deutschland|Solarenergie-Fördervereins Deutschland]] befasst sich [[Felix Ekardt]] mit den Grenzen des (deutschen) Ordnungswidrigkeitenrechts bezogen auf schulische Abwesenheiten im Zuge der Fridays-for-Future-Bewegung.<ref>{{Internetquelle |autor=Felix Ekardt |url=https://www.sfv.de/pdf/FFFOWiGEkardt.pdf |titel=Fridays for Future: Verfassungsschranken für Sanktionen bei schulischer Abwesenheit |titelerg=Kurzgutachten im Auftrag des Solarenergie-Fördervereins Deutschland e.V. |werk=Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, LL.M., M.A. Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik, Leipzig/Berlin |datum=2019-03-31 |format=PDF |abruf=2019-04-05}}</ref>
 
{{Hauptartikel|Schulstreik}}