Sonthofen
Die Fridays for Future Ortsgruppe in der Kreisstadt Sonthofen wurde am 04.02.2019 gegründet. Die Ortsgruppe ist bekannt für ihre spektakulären Aktionen, die in der Presse bundesweit für Aufmerksamkeit sorgten.
Demonstrationen
Demonstrationsart | Datum & Zeit | Teilnehmer |
---|---|---|
Erste Demo in Sonthofen | 08.02.2019 um 11:30 | 150 |
1. globaler Klimastreik | 15.03.2019 um 10:00 | 100 |
2. globaler Klimastreik im Rahmen der Europawahl | 24.05.2019 um 13:30 | 600 |
Gemeinsame Demo in Immenstadt | 28.06.2019 um 13:30 | 250 |
3. globaler Klimastreik | 20.09.2019 um 13:30 | 1200 |
4. globaler Klimastreik | 29.11.2019 um 13:30 | 700 |
Demo vor der Kommunalwahl | 15.03.2020 um 13:30 | Abgesagt wegen Corona |
Klimacamp/Mahnwache | 24.07.2020 ab 19:00 | 100 |
6. Globaler Klimastreik | 25.09.2020 ab 13:30 | 200 |
Aktionen
Baumkletteraktion am 22.11.2019
Mit einer spektakulären Baumkletteraktion fordern Sonthofener Aktivisten sofortige Maßnahmen für einen effektiven Klimaschutz und wollen für den vierten globalen Klimastreik am Freitag, 29.11. mobilisieren. Bei der Aktion wurden Schüler am Sonthofer Rathausplatz an Bäumen in über 10 Meter Höhe gezogen. An Seilen hängend entfalteten sie dort ein riesiges Transparent mit der Aufschrift „Lasst und nicht hängen! Klimaschutz – jetzt!“. Die Aktivisten fordern mit der Aktion nachdrücklich, die Pariser Klimaziele zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad einzuhalten und so unkontrollierbare und katastrophale Folgewirkungen noch zu vermeiden. Die Schüler wurden bei der Aktion professionell gesichert. „Gefährlich ist nicht die Baumkletteraktion, sondern das politische Totalversagen im Klimaschutz“ meint eine Schülerinn.
Workshop: "Ernährung & Klima"
Nach der Demo am 29.11.2019 informierte Klimaaktivist Laurin Weth im Haus Oberallgäu über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Klima. Anschließend gab es eine vegane Verköstigung.
Workshop: "Klimaschutz in Kommunen"
Unter dem Motto "Kommunalwahlen sind Klimawahlen" veranstaltete FFF Sonthofen am 23.01.2019 einen Infoabend im Evangelischen Gemeindezentrum in Sonthofen. Aktivisten und interessierte Bürger gingen der Frage nach, welche Handlungsspielräume Kommunen bezüglich Klimaschutz haben und wie sie effektiven Klimaschutz umsetzen können. Außerdem wurden konkrete Fragen entwickelt, die bei Wahlkampfveranstaltungen gestellt werden können.
Eisbadeaktion am 06.03.2019
Mit einem Sprung in den eiskalten Sonthofer See forderten Aktivisten der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ in Sonthofen sofortige Maßnahmen für einen effektiven Klimaschutz und wollen für den bayernweiten Klimastreik am Freitag, 13.3. mobilisieren. Die Jugendlichen gingen mit einem großen Transparent mit der Aufschrift „Das Wasser steht uns bis zum Hals“ in den See. Eigentlich sollte die Aktion „Das Eis wird dünn“ heißen. Doch die Folgen des Klimawandels waren diesen Winter deutlich zu spüren: den ganzen Winter gab es kein Eis auf den Seen und die Eisbadeaktion musste umgeplant werden.
Befragung der Landratskandidaten
Um im Landkreis Oberallgäu einen gerechten Beitrag zu leisten, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, darf der Landkreis insgesamt noch maximal 7 Mio. Tonnen CO2 ausstoßen. Wenn wir sofort beginnen unsereren Ausstoß drastisch zu reduzieren muss das Oberallgäu daher bis spätestens 2030 klimaneutral sein.[1]. Das ist eine enorme politische, gesellschaftliche und technische Herausforderung, die wir jedoch angesichts der zu befürchtenden Folgen der Klimakatastrophe dringend annehmen müssen.
Vor diesem Hintergrund möchten wir den Wählern der Kommunalwahlen eine Hilfe für ihre Wahlentscheidung beim Thema Klimaschutz geben. Wir haben daher Fragen an alle Oberallgäuer Landratskandidat*innen gesendet. (Der AfD-Kandidat wurde nicht befragt. Es wäre unverantwortbar einer Partei eine Plattform zu bieten, die den wissenschaftlichen Konsens zum menschengemachten Klimawandel leugnet.)
Mit Ausnahme des CSU-Kandidaten Alfons Hörmann antworteten alle Kandidaten. Die vollständigen Antworten haben wir auf unserer Website sonthofen-for-future.de/ veröffentlicht.
Des weiteren wurde eine Kurzbewertung die Einschätzung der Klimaverträglichkeit der angegebenen Antworten der einzelnen Kandidaten veröffentlicht.
"Wir haben keine Stimme"
Mit zugeklebten Mündern und einem riesigen Transparent mit der Aufschrift „Wir haben keine Stimme“ forderten Jugendliche vor dem Sonthofer Rathaus dazu auf, bei der Kommunalwahl den Klimaschutz zu berücksichtigen. „Wir sind diejenigen, die vom Klimawandel am meisten betroffen sein werden. Aber wir dürfen noch nicht wählen“. Aufgrund des Coronaviruses hatten die Organisatoren die geplante Großdemonstration in Sonthofen abgesagt. „Corona macht weitreichende politische Entscheidungen erforderlich. Wir unterstützen das, denn die Politik setzt hier die Empfehlungen der Wissenschaft zügig um. Wir würden uns die gleiche Entschlossenheit beim Klimaschutz wünschen“, so eine Aktivistin.
Klimacamp/Mahnwache vor dem Landratsamt Oberallgäu
Unter dem Motto "Der Klimawandel schläft nicht - wir auch nicht" veranstalteten wir eine Aktionsnacht auf der Wiese vor dem Landratsamt um darauf aufmerksam zu machen, dass Klimaschutz auch in Coronazeiten nicht untergehen darf. Trotz des ernsten Hintergrundes hatten alle Teilnehmer richtig viel Spaß mit unseren Reden, Spiele und der Jonglageshow und konnten einiges zum Thema Klimaschutz lernen.
Geschichte und Organisation der Ortsgruppe
Aktuell engagieren sich ca. 20 Personen bei Fridays for Future Sonthofen und kümmern sich beispielweise um die Planung der Aktionen, die Social-Media-Kanäle oder Pressearbeit. In Sonthofen gibt es drei Deligierte die vom Orgateam legitimiert wurden, um die Ortsgruppe auf Bundesebene zu vertreten. Wir sind immer auf der Suche nach weiteren engagierten Aktivisti, wenn du dich einbringen möchtest, kontaktiere uns doch einfach über unsere Website.
Forderungen
Neben der Unterstützung der Nationalen Forderungen hat die Ortsgruppe Sonthofen auch einen eigenen Forderungskatalog mit dem übergeordneten Ziel "Klimaneutrales Allgäu 2035" aufgestellt. Im folgenden einmal die zwei wichtigsten Forderungen und dann einmal alle Forderungen nach Sektoren aufgeschlüsselt:
- Sofortige Ausrufung des Klimanotstandes im Landkreis Oberallgäu und allen Kommunen. Dies bedeutet insbesondere, dass alle zukünftigen Entscheidungen im Hinblick auf ihre Klimawirksamkeit geprüft werden müssen.
- Anpassung des „Masterplan 100% Klimaschutz“ auf auf das Ziel,bis spätestens 2035 treibhausgasneutral zu sein.
Sektor: MOBILITÄTSWENDE / VERKEHR:
- Mobilitätsgarantie in alle Orte von 5 bis 24 Uhr
- Schnellstmöglicher Bau der Allgäubahn von Kempten nach Oberstdorf
- Das (im Oberallgäuer Kreistag bereits beschlossene) 100€-Ticket ohne Verzögerung!
- Breite und sichere Radwege, Vorrangstraßen für den Radverkehr und kostenlose Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln
- Einschränkung des PKW-Verkehrs durch weiterreichende Beschränkungen für fossil betriebene Fahrzeuge spätestens ab 2030, hohe Parkgebühren und Verknappung von Parkplätzen, den Stopp weiterer Straßenausbauten und -neubauten und Tempo 30 innerorts als Regelgeschwindigkeit
- Für öffentlichen Verkehr und Verwaltung werden ausschließlich Elektro- oder Wasserstoff-Fahrzeuge neu angeschafft
- Vollständige Abwicklung der Beteiligungen des Landkreis Oberallgäu an der Betreibergesellschaft des Allgäu Airport.
Sektor: GEBÄUDE/WÄRME:
- Neue Gebäude müssen im Passiv- oder Plusenergiestandard errichtet und aus klimafreundlichen Baustoffen gebaut werden. Kommunen müssen dies beim Verkauf von Bauland verpflichtend vorschreiben, ebenso wie Photovoltaik auf allen geeigneten Dächern.
- Die Rate zur energetischen Sanierung von Gebäuden muss auf 5% im Jahr 2025 gesteigert werden.
Sektor: UMWELTBILDUNG UND KAMPAGNEN:
- Durch eine flächendeckende Umweltbildung von Kindern (z. B. Ausbau der Klimaschulen) und Erwachsenen (z. B. Solarkampagne) und Kampagnen für Suffizienz und einen nachhaltigen Lebensstil in der Bevölkerung muss die Bevölkerung zur breiten Mitgestaltung der Energiewende motiviert werden.
Internetauftritt und Kontakt
Social-Media
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Website
Einzelnachweise
- ↑ IPCC 2018er Sonderbericht https://www.ipcc.ch/sr15/