Gegenargumente zu den Behauptungen der Klimaleugner

Aus Fridays for Future Wiki

Im Folgenden sind Thesen, Behauptungen und Fragen der Klimawandelleugner aufgeführt (oder von Leuten, die höhere Investitionen in Klimaschutz skeptisch sehen). Anschließend sind entsprechende Gegenargumente und Antworten darauf aufgeführt.

Übersicht der Thesen und Fragen von Klima(wandel)skeptikern

  • Behauptung 1: "Klimaschutz ist teuer und führt zu höheren Produktions- & Lebenshaltungskosten. Für die meisten Privathaushalte ist dies nicht bezahlbar und wir ruinieren die deutsche Wirtschaft damit."
  • Behauptung 2: "Die Debatte um dem Klimawandel ist Hysterie. Zahlreiche Wissenschaftler aus Italien haben gegen den Klimaalarm eine Petition unterzeichnet!"
  • Behauptung 3: "In der sog. 'Oregon-Petition' haben 31.000 Wissenschaftler zwischen 1998-2008 unterzeichnet, dass es keinen menschengemachten Klimawandel gibt!"
  • Behauptung 4: "Es gab schon immer einen Klimawandel und der Mensch hat diesen nicht verstärkt."

Antworten auf die Thesen & Fragen der Klima(wandel)skeptiker

Gegenargument zu Behauptung 1: "Klimaschutz ist teuer und führt zu höheren Produktions- & Lebenshaltungskosten. Für die meisten Privathaushalte ist dies nicht bezahlbar und wir ruinieren die deutsche Wirtschaft damit."

Tatsächlich gibt es Grund zur Annahme, dass Deutschland das Geld für die Energiewende hätte, wenn Steuerbetrug, Steruerverschwendung und sog. "Steuerumgehungen" eingedämmt würden. Um dies genauer zu illustrieren:

  • Deutschland hat im Jahr 2018 Steuereinnahmen in Höhe von 776 Milliarden gehabt.[1]
  • Zugleich entgehen dem deutschen Staat jährlich 125 Milliarden € an Steuern durch Schwarzarbeit, Betrug und andere Tricks.[2]
  • Weiterhin sind den EU-Mitgliedsstaaten in den letzten Jahren weit über 2.000 Milliarden €[3][4][5] an Steuern entgangen - durch sog. "Steuervermeidungen" vor allem großer Unternehmen wie Facebook, Google, Apple, Amazon, Disney sowie Lutz, Raiffeisen oder Starbucks[6].
  • Außerdem gibt es immer wieder Fälle von Steuergeldverschwendung (als Beispiel sei hier der Flughafen Berlin genannt, der statt geplant 1,7 Milliarden € wahrscheinlich eher 6,6 Milliarden €[7] kosten wird).

Die These, dass Klimaschutz "(erst einmal) Geld kostet", ist in vielen Fällen sicherlich richtig, aber vor dem Hintergrund der oben genannten Fakten scheint das Geld für die Energiewende vorhanden zu sein. Es ist Aufgabe der Gesetzgeber in Deutschlands, aber auch auf EU-Ebene, konsequent gegen Steuerbetrug und Steuerumgehung vorzugehen sowie Steuerverschwendungen drastisch zu reduzieren. Gelingt dies, ist nicht mit einer Mehrbelastung der ehrlichen Steuerzahler - Privathaushalte und Unternehmen - zu rechnen.

Weitere Details zu den oben aufgeführten Punkten im Folgenden:

Thema Steuerverschwendung

Es gibt zahlreiche Fälle, in der in Deutschland massive Kostensteigerungen zu Lasten der Steuerzahler hingenommen werden – ohne dass Politiker oder Firmen dafür zur Rechenschaft gezogen werden. 3 konkrete Fälle hierzu:

  • Das Projekt "Stuttgart 21" deutlich teurer als geplant (2,6 Mrd.): wahrscheinlich eher 7,6 Milliarden – 10 Milliarden
  • Die Elbphilharmonie deutlich teurer als geplant (186 Millionen), tatsächlich aber 789 Millionen, die der Steuerzahler zahlen musste
  • Der Flughafen Berlin (BER") wird deutlich teurer als geplant - statt 1,7 Milliarden gehen letzte Schätzungen von ca. 6,6 Milliarden € aus.
Gegenargument zu Behauptung 2: "Die Debatte um dem Klimawandel ist Hysterie. Führende Wissenschaftler aus Italien haben gegen den Klimaalarm eine Petition unterzeichnet!"

Zunächst ist es richtig, dass es eine Petition gibt (die sog. "Chieti-Pescara Petition"), die von über 90 Personen unterzeichnet wurde. Betrachtet man aber deren Berufsfeld, fällt auf, dass die meisten keine Klimarforscher sind. Unter den Unterzeichner finden sich zwar ein paar wenige Klimaforscher, aber eben auch ein Lehrer, ein Stadtplaner, Mathematiker, ein Nuklearphysiker, Professoren der Astronomie, der Geologie etc.[8] Diesen Personenkreis als "führende Wissenschaftler" im Zusammenhang mit der Klimaforschung zu bezeichnen, erscheint daher sehr fragwürdig. Zudem gibt es mehrere Tausende Wissenschaftler in Italien, die offensichtlich nicht diese Petition unterzeichnet haben. Dies verstärkt den Eindruck, dass die Petition nur von einem sehr kleinen Kreis hauptsächlich fachfremder Personen unterzeichnet worden ist.


Gegenargument zu Behauptung 3: "In der sog. 'Oregon-Petition' haben 31.000 Wissenschaftler zwischen 1998-2008 unterzeichnet, dass es keinen menschengemachten Klimawandel gibt!"

Von diesen 31.000 Unterschriften stammen nur 39 von Klimaforschern - das entspricht 0,1%.[9][10]. Zugleich sind offenbar etliche Falsch-, Fantasie- oder Künstlernamen enthalten (wie der Name von Spice-Girl Geri Halliwell oder Hollywood-Schauspieler Michael J. Fox).[9][11]. Die Initiatoren der "Oregon-Petition" haben offenbar zudem etliche Personen aus fachfremden Gebieten wie der Botanik, Mathematik und Maschinenbau zugelassen. Zugleich gilt: im Zeitraum, in dem Unterschriften gesammelt wurden, hätten weit mehr als 10 Mio. Menschen unterzeichnen können.[9] Somit erscheint die Aussagekraft dieser Petition auch eher gering.


Gegenargument zu Behauptung 4: "Es gab schon immer einen Klimawandel und der Mensch hat diesen nicht verstärkt."

Eine gewissen Klimawandel gab es sicherlich schon immer. Die meisten Wissenschaftler, die tatsächlich in der Klimaforschung tätig sind, kommen allerdings zu dem Schluss, dass der Mensch tatsächlich Einfluss auf das Klima hat. Hierzu hat der US-Geologe James Lawrence Powell über 54.000 Fach-Artikel aus der Zeit 1991-2015 auf ihre Aussage hin geprüft. Ergebnis: 99,94% aller Wissenschaftler, die Artikel zum Thema Klimaschutz oder globale Erwärmung veröffentlicht haben, sind der festen Überzeugung, dass es einen "anthropogenen Klimawandel" gibt (d.h. dass der Mensch hat einen Effekt auf das Klima).[12]

Einzelnachweise