Desertec - Ökostrom aus der Wüste: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Projekt wurde aus diversen Gründen bisher nicht umgesetzt:
 
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* Angst vor einer Abhängigkeit Europas von den Ländern, in denen die Anlagen gebaut worden wären<ref name=PlanetWissen>[https://www.planet-wissen.de/technik/energie/solarenergie/pwieprojektdesertec100.html  Projekt Desertec -  Planet Wissen vom  18.02.2020] abgerufen am 17. April 2020.</ref>,
 
* Angst vor einer Abhängigkeit Europas von den Ländern, in denen die Anlagen gebaut worden wären<ref name=PlanetWissen>[https://www.planet-wissen.de/technik/energie/solarenergie/pwieprojektdesertec100.html  Projekt Desertec -  Planet Wissen vom  18.02.2020] abgerufen am 17. April 2020.</ref>,
* Unsicherheit bei Anlegern und Politikern, ausgelöst durch die Revolutionen in Nordafrikanischen Ländern ab 2010 (auch genannt "Arabischer Frühling")<ref name=Spiegel2018>[https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/desertec-was-wurde-aus-den-solarkraftwerken-in-nordafrika-a-1196664.html  Wüstenstrom für Europa, Was wurde aus Desertec? -  Der Spiegel vom  25.03.2018] abgerufen am 17. April 2020.</ref>,
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* Unsicherheit bei Anlegern und Politikern, ausgelöst durch die Revolutionen in Nordafrikanischen Ländern ab 2010 (auch genannt "Arabischer Frühling")<ref name=Spiegel2018>[https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/desertec-was-wurde-aus-den-solarkraftwerken-in-nordafrika-a-1196664.html  Wüstenstrom für Europa, Was wurde aus Desertec? -  Der Spiegel vom  25.03.2018] abgerufen am 17. April 2020.</ref>, sowie darauffolgendes Fehlen stabiler Regierungen (z.B. Libyscher Bürgerkrieg)<ref>Rede des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer auf der 2. sächsischen Klimakonferenz (29. Februar 2020)</ref>
 
* womöglich die Befürchtung vor zu viel Konkurrenz für den europäischen Energiesektor, allen voran für die Atom- und Kohlenenergie (dieser Meinung ist zumindest Frithjof Finkbeiner, Aufsichtsratsvorsitzender der Desertec-Stiftung)<ref name="Spiegel2018" />
 
* womöglich die Befürchtung vor zu viel Konkurrenz für den europäischen Energiesektor, allen voran für die Atom- und Kohlenenergie (dieser Meinung ist zumindest Frithjof Finkbeiner, Aufsichtsratsvorsitzender der Desertec-Stiftung)<ref name="Spiegel2018" />
 
* und auch aus finanziellen Gründen<ref name="PlanetWissen" />.
 
* und auch aus finanziellen Gründen<ref name="PlanetWissen" />.
 
  
 
=='''Vergleich zum Kohlestrom'''==
 
=='''Vergleich zum Kohlestrom'''==

Version vom 21. April 2020, 15:03 Uhr

DESERTEC ist der Name eines Projekts, mit dem klimafreundlicher Solar-Strom in der Sahara erzeugt werden sollte. Würde das Projekt realisiert werden, könnte die gesamte Welt mit klimafreundlichen Strom versorgt werden[1] und so ein Kohle- und Atomausstieg gelingen.

Konzept

Die Idee hinter dem Projekt DESERTEC ist folgende: Strom mittels Photovoltaikanlagen erzeugen, vornehmlich in Wüstengebieten mit hoher Sonneneinstrahlung, und diesen dann über sog. Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungskabel ("HGÜ") weiterzuleiten, z.B. nach Europa. Schätzungen zu Folge wären für die Anlagen eine Fläche von ca. 300 mal 300 Kilometer ausreichend[2] - andere Berechnungen gehen von 500 mal 500 Kilometer aus[1]- , um genügend Strom für die Weltbevölkerung produzieren zu können. Zum Vergleich: die Sahara hat eine Fläche von ca. 9 Mio. Quadratkilometern[3] und ist somit um Vielfaches größer als die benötigte Fläche für das Projekt Desertec.

Der Astrophysiker und Moderator Harald Lesch ("Terra X") meinte im April 2019, dass ein Atom- und Kohleausstieg in Deutschland nur dann machbar sei, wenn entweder

  • u.a. die Photovoltaik-Anlagen und Windkraft-Analgen massiv ausgebaut würden (allerdings wären dann weite Landschaften Deutschlands komplett zugebaut) oder
  • durch Realisation des Projekts Desertec [4]

Kosten für das Projekt

Ursprünglich waren für das Projekt Kosten von 400 Milliarden € angesetzt worden (Stand 2009). Bei einer Rekalkulation 4 Jahre später ergab sich jedoch ein anderes Bild und man schätzte die Gesamtkosten auf 900 Milliarden € - allerdings nicht sofort, sondern bis 2050[5].


Woran das Projekt bisher scheiterte

Das Projekt wurde aus diversen Gründen bisher nicht umgesetzt:

  • Angst vor einer Abhängigkeit Europas von den Ländern, in denen die Anlagen gebaut worden wären[6],
  • Unsicherheit bei Anlegern und Politikern, ausgelöst durch die Revolutionen in Nordafrikanischen Ländern ab 2010 (auch genannt "Arabischer Frühling")[7], sowie darauffolgendes Fehlen stabiler Regierungen (z.B. Libyscher Bürgerkrieg)[8]
  • womöglich die Befürchtung vor zu viel Konkurrenz für den europäischen Energiesektor, allen voran für die Atom- und Kohlenenergie (dieser Meinung ist zumindest Frithjof Finkbeiner, Aufsichtsratsvorsitzender der Desertec-Stiftung)[7]
  • und auch aus finanziellen Gründen[6].

Vergleich zum Kohlestrom

Auch wenn das Großprojekt bisher noch nicht umgesetzt wurde, werden kleinere, regionale Projekte in Nordafrika und dem Nahen Osten umgesetzt. Dabei gehen die Planer von Stromkosten von 1,5 Cent - 3 Cent pro Kilowattstunde aus, was deutlich günstiger ist als Kohlestrom[7]: Braunkohlestrom kostet zwischen 4,59 bis 7,98 Cent, Steinkohle zwischen 6,27 und 9,86 Cent (jeweils pro Kilowattstunde)[9].

Einzelnachweise