Alltagstipps für mehr Klimaschutz: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kleidung ==
 
== Kleidung ==
Einer der klimaschädlichsten Industrien ist die Textilindustrie. Sie verursacht sogar mehr CO2 als internationale Flüge und die Schifffahrt zusammen<ref name=Quarks>[https://www.quarks.de/umwelt/kleidung-so-macht-sie-unsere-umwelt-kaputt/ - So macht unsere Kleidung die Umwelt kaputt - Quarks.de vom 6. Dezember 2019] abgerufen am 16. April 2020</ref>. Grund hierfür ist, dass Kleidung bis zu 20.000km transportiert werden bis sie letztlich verkauft werden. Zudem werden viele Textilien in Ländern wie Indien oder China produziert, die einen Großteil der Stromproduktion aus Kohle gewinnen<ref name="Quarks" />.
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Eine der klimaschädlichsten Industrien ist die Textilindustrie. Sie verursacht sogar mehr CO2 als internationale Flüge und die Schifffahrt zusammen<ref name=Quarks>[https://www.quarks.de/umwelt/kleidung-so-macht-sie-unsere-umwelt-kaputt/ - So macht unsere Kleidung die Umwelt kaputt - Quarks.de vom 6. Dezember 2019] abgerufen am 16. April 2020</ref>. Grund hierfür ist, dass Kleidung bis zu 20.000 km transportiert wird bis sie in den Geschäften ankommt. Zudem werden viele Textilien in Ländern wie Indien oder China produziert, die einen Großteil der Stromproduktion aus Kohle gewinnen<ref name="Quarks" />.
  
 
=====Kaufe weniger Kleidung ein, tausche oder verkaufe=====
 
=====Kaufe weniger Kleidung ein, tausche oder verkaufe=====

Version vom 17. April 2020, 22:49 Uhr

Klimaschutz bedeutet vor allem ‘Ressourcen zu schonen’ und in vielen Fällen muss man dafür nicht einmal auf etwas verzichten.

Alltags-Tipps

Haushalt

Benutze Recycling-Toilettenpapier

Grund: Gewöhnliches Toilettenpapier wird aus Holz hergestellt, was bedeutet, dass Wälder abgeholzt werden (wie der Amazonas), die eine große Rolle spielen bei der Umwandlung von CO2 in Sauerstoff. Zudem wird bei der Produktion von gewöhnlichen Toilettenpapier sehr viel Energie und Frischwasser verbraucht.[1]


Verbanne gewöhnliche Küchenrolle aus deinem Haushalt

Das, was für Toilettenpapier gilt, gilt auch für Küchenrolle. Verbanne also herkömmliche Küchenrolle(n) aus deinem Haushalt. Zwei Alternativen:

  • Recycling-Küchenrolle
  • Waschbare Bambustücher (diese kannst du bei bis zu 40° waschen und bis zu 100 mal verwenden)[2]


Lampen wechseln

Überprüfe die Lampen in deinem Haushalt: viele nutzen immer noch (inzwischen nicht mehr erhältliche) Glühbirnen oder Halogenlampen. Ein Wechsel auf Energiesparlampen und LED-Leuchten lohnt sich zweifach, denn du schützt das Klima und sparst auch noch Geld: LED-Leuchten verbrauchen z.B. 70% weniger als Halogenleuchten.[3]


Duschen statt Baden

Ein Vollbad verbraucht nicht nur deutlich mehr Wasser als Duschen, sondern auch deutlich mehr Strom (zum Aufheizen des Wassers). Je mehr du als duschst (anstatt zu baden), desto mehr sparst du Energie und auch Geld.[4]


Wechsel zu Öko-Stromanbieter

Je mehr Leute auf "Ökostrom" umsteigen, desto mehr wird in das Stromnetz eingespeist. So förderst du aktiv den Rückgang des Stroms aus fossilen Brennstoffen (wie Braunkohle), welche sehr klimaschädlich sind.[5]


Trenne Bio-Müll

Wirf biologische Abfälle wie Bananenschalen in die Bio-Tonne - denn daraus wird u.a. Ökostrom hergestellt.[6]


Holz-Möbel aus nachhaltiger Produktion kaufen

Achte beim Kauf von Möbeln darauf, dass diese FSC-zertifiziert sind (d.h. aus nachhaltigem Anbau) und aus heimischer Produktion sind. Das hilft den Wäldern der Welt und nimmt so u.a. auch den Druck von Regenwaldgebieten wie dem Amazonas. [7]


Grillkohle aus heimischer Produktion verwenden

Jede zweiten Grillkohle enthält Tropenholz. Achte daher auf die Herkunft der Kohle.[8]


Recycling von Elektroartikel (Handys, Fernsehern...)

Elektrogeräte enthalten oft wertvolle Metalle wie Kupfer, Kobalt und Gold.[9] Viele der Ressourcen kommen u.a. aus dem Amazonasgebiet und dafür wird meist auch Regenwald abgeholzt. [10] Wer also Elektrogeräte recycelt, hilft dabei die Abholzung von Wäldern zu reduzieren und senkt zugleich den CO2-Verbrauch, da weniger Ressourcen aus anderen Ländern transportiert werden müssen.[11]


Tausche alte Kühlgeräte gegen energieeffiziente Geräte aus

Etwa ein Drittel des Stromsverbrauchs in Privathaushalten geht auf Kühl- und Gefrierschränke zurück. Wer sich also ein modernes Gerät anschafft, spart nicht nur Energie, sondern schont auch seinen Geldbeutel (durch eine geringere Stromrechnung)[12].


Kaufe Nachfüll-Packs

Wo immer es geht, kaufe Nachfüllpackungen (z.B. Flüssigseife). So schonst Du Ressourcen und sparst unnötigen Müll[13].


Wasche auf niedrigeren Temperaturen

Kleidung wird meist auch schon sauber bei Temperaturen zwischen 30°-40°. Falls möglich, vermeide hohe Temperaturen und Vorwäsche-Programme[14].


Kleidung

Eine der klimaschädlichsten Industrien ist die Textilindustrie. Sie verursacht sogar mehr CO2 als internationale Flüge und die Schifffahrt zusammen[15]. Grund hierfür ist, dass Kleidung bis zu 20.000 km transportiert wird bis sie in den Geschäften ankommt. Zudem werden viele Textilien in Ländern wie Indien oder China produziert, die einen Großteil der Stromproduktion aus Kohle gewinnen[15].

Kaufe weniger Kleidung ein, tausche oder verkaufe

Eine Studie von Greenpeace kam zu dem Ergebnis, dass wir etwa 20% aller Kleidungsstücke nie oder so gut wie nie tragen[15]. Kaufe daher lieber Kleidung weniger aus einem Impuls heraus, sondern nur dann, wenn dir etwas wirklich gefällt und du sicher bist, dass du es trägst. Oder tausche in Deinem Freundeskreis oder kaufe verstärkt Kleidung in Second-Hand-Geschäften, Ebay Kleinanzeigen oder Kleiderkreisel (dort kannst du ebenfalls deine Kleidung verkaufen)[16].

Kaufe weniger Kleidung aus Polyester oder Baumwolle ein

Kleidung aus Leinen oder Hanf ist nachhaltiger. Wenn es nicht anders geht: Baumwolle vor Polyester bevorzugen, denn Polyester verursacht mehr als doppelt so viel CO2 wie Baumwolle[16].

Achte beim Kauf auf Siegel

Greenpeace empfiehlt verschiedene Siegel beim Kauf von Mode: 'IVN Best', 'GOTS' und 'Made in Green' sind die besten. Danch folgen 'Der Blaue Engel', 'Bluesign', 'Cradle to Cradle' sowie 'EU-Ecolabel'[17].

Tipps beim Einkaufen/ Kaufverhalten

Kaufe regionale & saisonale Waren ein

Wer z.B. Obst & Gemüse auf Wochenmärkten kauft oder aber im Supermarkt Waren aus der Region, hilft dabei, überflüssige Transportwege (und damit auch Emissionen) zu reduzieren[18]. Achte also beim Einlaufen auf die Herkunft der Lebensmittel und versuche ggf. auf bestimmtes Obst & Gemüse zu verzichten (z.B. sind Erd- & Heidelbeeren im Winter in der Regel vor sehr weit her).


Verwende Obstnetze beim Einkaufen von Obst & Gemüse

Mit den Obstnetzen reduzierst du den Verbrauch von Plastik. Grund Plastik belastet letztlich unsere Ozeane bzw. Algen und Korallenriffe sehr, die für eine großen Teil der Sauerstoffproduktion der Erde verantwortlich sind.[19] Zudem sind diese Obst- & Gemüsenetze meist stabiler als herkömmliche Einwegtüten und waschbar. Zwei Alternativen:

  • Waschbare Bio-Baumwoll-Obstnetze: diese sind sehr umweltfreundlich
  • Waschbare Obstnetze: diese bestehen meist aus Polyester und sind damit weniger umweltfreundlich als die Netze aus Baumwolle (da beim Waschen der Polyester-Netze Mikroplastik in die Gewässer gelangt)[20], aber zumindest deutlich besser als die Einwegtüten.


Kaufe Bio-Produkte

Lebensmittel aus Bio-Landwirtschaft verbrauchen nur etwa 33% fossile Brennstoffen im Vergleich zu Produkten aus konventioneller Landwirtschaft greift im Vergleich zu herkömmlicher Landwirtschaft[13]. Achtung: Bio ist nicht gleich Bio! Greenpeace empfiehlt vor allem auf Produkte mit dem sog. demeter- oder dem Bioland-Siegel zurückzugreifen: hier sind die Richtlinien deutlich strenger (z.B. erhalten Tiere deutlich mehr Platz und besseres Futter)[21]. Bio-Produkte sind oft etwas teurer als Lebensmittel aus billigen Produktionen. Da aber ein Drittel aller Lebensmittel im Müll landen[22], lohnt es sich weniger, aber dafür bessere Lebensmittel zu kaufen.


Nutze dein Fahrrad oder gehe zu Fuß zum Einkaufen

Wer das Auto nutzt, um einkaufen zu gehen, macht den Vorteil z.B. durch den Einkauf von Bioprodukten wieder zunichte.[12]

Ernährung

Reduziere deinen Fleischkonsum und kompensiere 'weniger Fleisch' durch 'mehr Soja'

Regenwälder wie der Amazonas werden abgeholzt, um Soja anzubauen. Das Soja dient als Futtermittel für Rinder[13] - und durch die Viehzucht werden beträchtliche Mengen am Methangas verursacht, welches sogar noch klimaschädlicher ist als CO2[23].


Verzichte soweit es geht auf Tiefkühlkost und andere stark verarbeitete Lebensmittel

Je länger Lebensmittel gekühlt werden und stärker sie verarbeitet sind, desto mehr Energie wird hierfür verbraucht. Soweit möglich, koche lieber frische Speisen.[12].


Verkehr

Vermeide es (Kurzstrecken) zu fliegen.

Wo immer es geht, fahre mit der Bahn oder alternativ in einer Fahrgemeinschaft[14].


Nutze öffentliche Verkehrsmittel

Wer mit Bus, Bahn oder dem Fahrrad zur Schule, zur Uni. oder zur Arbeit fährt, kann eine Menge CO2 einsparen. Greenpeace rechnet vor: bereits 20km pro Tag weniger mit dem Auto bedeutet eine Ersparnis von ca. 640 Kilogramm CO2 pro Jahr (bei einem Auto, dass 8l/100 km verbraucht). Zum Vergleich: ein Flug wie München-Hamburg verbraucht 340 Kilogramm CO2[14].

Weiterführende Links / weitere Tipps

Einzelnachweise

  1. Klimaschutz und Toilettenpapier - BUND Naturschutz in Bayern e.V. abgerufen am 1. April 2020.
  2. Papiertaschentücher, Hygienepapiere - Umweltbundesamt abgerufen am 1. April 2020.
  3. Energieeffiziente Beleuchtung: LED-Lampen – sparsam und flexibel - Öko-Institut e.V. abgerufen am 1. April 2020.
  4. Duschen statt Baden - Heizsparer.de/ Anondi GmbH vom 4. Dezember 2013 abgerufen am 1. April 2020.
  5. Wieso stärkt Ökostrom den Klimaschutz? - Sparen.de abgerufen am 1. April 2020.
  6. Plastik raus aus der Biotonne! - Landeshauptstadt München / Abfallwirtschaftsbetrieb München abgerufen am 1. April 2020.
  7. Klima- und Umweltschutz mit Holz der kurzen Wege - Bayerische Staatszeitung 29. Sepetmber 2015 abgerufen am 1. April 2020.
  8. Grillkohle: Ohne Tropenholz grillen - Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung abgerufen am 1. April 2020.
  9. Handy, Laptop & Co. - Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz abgerufen am 1. April 2020.
  10. Handys und der Regenwald, Bodenschätze im Smartphone - OroVerde - Die Tropenwaldstiftung abgerufen am 1. April 2020.
  11. Klimaschutz heißt weniger Müll - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) abgerufen am 1. April 2020.
  12. 12,0 12,1 12,2 Tipps für eine klimafreundliche Ernährung - CO2online.deabgerufen am 17. April 2020.
  13. 13,0 13,1 13,2 Klimaschutz beginnt im Haushalt - NABU – Naturschutzbund Deutschland abgerufen am 16. April 2020.
  14. 14,0 14,1 14,2 - SPAREN SIE SICH DAS! - Greenpeace Deutschland abgerufen am 16. April 2020
  15. 15,0 15,1 15,2 - So macht unsere Kleidung die Umwelt kaputt - Quarks.de vom 6. Dezember 2019 abgerufen am 16. April 2020
  16. 16,0 16,1 - Schlimmer als Kreuzfahrten: Mode-Wahnsinn zerstört Umwelt – wie wir das ändern - Focus.de vom 27.07.2019 abgerufen am 16. April 2020
  17. Textil-Siegel im Greenpeace-Checkabgerufen am 17. April 2020.
  18. Was sind regionale Lebensmittel? Die besten Tipps - Mein-Klimaschutz.deabgerufen am 15. April 2020.
  19. Das Meer erzeugt Sauerstoff und regelt das Klima - Ökobeobachter abgerufen am 1. April 2020.
  20. Obst- und Gemüsenetze: So kaufst du umweltfreundlich ein - Utopia.de abgerufen am 1. April 2020.
  21. BIO-LEBENSMITTEL: DIE BESSERE WAHL - Greenpeace Deutschland am 04.09.2012 abgerufen am 16. April 2020.
  22. Was ist Lebensmittelverschwendung? Fakten und Tipps - Mein-Klimaschutz.deabgerufen am 15. April 2020.
  23. CO2 & CO. - Greenpeace Deutschlandabgerufen am 15. April 2020.