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| − | Der kanadische Konzern MCF Energy hat sich in den letzten Jahren Abbaurechte für zwei große Gebiete (ca. 100 km²) zwischen Lech und Ammersee zur Förderung von fossilem Erdgas gesichert (insgesamt ca. 10 potenzielle Bohrvorhaben). Die Bohrung in Reichling ist die erste. Das unter Reichling befindliche Gasfeld alleine könnte zwischen 300 und 500 Millionen m³ Gas enthalten. Damit entspricht die potenziell gesamte, bis 2040 geförderte Erdgas-Menge nur ca. 4 Prozent des momentanen jährlichen Erdgasverbrauchs von Bayern. Das Gas in Reichling reicht Bayern nur für knapp 2 Wochen (in ganz Deutschland würde die Menge nur für 2 Tage reichen). | + | Der kanadische Konzern [[MCF Energy]] hat sich in den letzten Jahren Abbaurechte für zwei große Gebiete (ca. 100 km²) zwischen Lech und Ammersee zur Förderung von fossilem Erdgas gesichert (insgesamt ca. 10 potenzielle Bohrvorhaben). Die Bohrung in Reichling ist die erste. Das unter Reichling befindliche Gasfeld alleine könnte zwischen 300 und 500 Millionen m³ Gas enthalten. Damit entspricht die potenziell gesamte, bis 2040 geförderte Erdgas-Menge nur ca. 4 Prozent des momentanen jährlichen Erdgasverbrauchs von Bayern. Das Gas in Reichling reicht Bayern nur für knapp 2 Wochen (in ganz Deutschland würde die Menge nur für 2 Tage reichen). |
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Version vom 13. August 2025, 21:32 Uhr
Reichling ist ein 1.700 Einwohner*innen Ort im Landkreis Landsberg am Lech in der Nähe des Ammersees im Süden von Bayern. Der kanadische Konzern MCF Energy will dort nach Erdgas bohren. Zudem plant die Firma weitere 9 weitere Gasbohrungen in der Nähe.
Inhaltsverzeichnis
Um was geht‘s?
Der kanadische Konzern MCF Energy hat sich in den letzten Jahren Abbaurechte für zwei große Gebiete (ca. 100 km²) zwischen Lech und Ammersee zur Förderung von fossilem Erdgas gesichert (insgesamt ca. 10 potenzielle Bohrvorhaben). Die Bohrung in Reichling ist die erste. Das unter Reichling befindliche Gasfeld alleine könnte zwischen 300 und 500 Millionen m³ Gas enthalten. Damit entspricht die potenziell gesamte, bis 2040 geförderte Erdgas-Menge nur ca. 4 Prozent des momentanen jährlichen Erdgasverbrauchs von Bayern. Das Gas in Reichling reicht Bayern nur für knapp 2 Wochen (in ganz Deutschland würde die Menge nur für 2 Tage reichen).
Rechtliches und Ablauf
Für das Erdgasfeld in Reichling wurde die Probebohrung genehmigt. Die Förderung hat MCF Energy noch nicht beantragt (deshalb wurde darüber auch noch nicht entschieden). Gegen die Förderung können die NGOs klagen, gegen die Probebohrung ging das nicht. Allerdings wird der Bohrturm nur einmal (im August/September 2025) für die Probebohrung aufgebaut, für die Förderung nicht mehr.
Aiwanger behauptet gerne, er könnte rechtlich nichts gegen die Erdgasbohrung tun. Das stimmt so nicht, wie ein Rechtsgutachten von Greenpeace und dem BUND Naturschutz zeigt.
Akteure
- MCF Energy: kanadischer Konzern, der nach Erdgas bohren will → Siehe dazu auch MCF Energy
- NGO-Bündnis gegen die Gasbohrung (Bund Naturschutz in Bayern e.V. und Greenpeace Bayern)
- BI: Bürgerinitiative Reichling-Ludenhausen, ist gegen die Gasbohrung
- Johannes Hintersberger (CSU): Bürgermeister von Reichling, ist für die Gasbohrung
- Thomas Eichinger (CSU): Landrat von Landsberg, ist gegen die Gasbohrung
- Hubert Aiwanger: Bay. Wirtschaftsminister, verantwortlich für die Genehmigung von Erdgasbohrungen in Bayern (er ist das Ziel der Kampagne, nicht Markus Söder!)
(Befürchtete) Folgen
Allgemein
→ Siehe dazu auch die allgemeinen Argumente gegen Erdgas
- Klima & Energiewende: Das Erdgas in Reichling würde 1 Mio Tonnen CO2 erzeugen, den Ausstieg aus fossilen Energien weiter verzögern und den dringen benötigten Ausbau der Erneuerbaren bremsen
Lokal/Bayern
Finanziell
- MCF Energy zahlt keine Gewerbesteuer in Reichling, da das Unternehmen seinen Sitz in NRW hat
- Der bayerische Landtag verzichtet auf die übliche Förderabgabe und subventioniert damit die Bohrung
- Reichling hat kein Erdgasnetz und profitiert auch sonst nicht finanziell von der Bohrung
Umwelt
- Naturschutzgebiete werden gefährdet (Der Bohrplatz liegt direkt neben dem Landschaftsschutzgebiet Lechtal-Süd, Vogelschutzgebiet Mittleres Lechtal, FFFH-Gebiet Lech zwischen Hirschau und Landsberg)
- Beim Abfackeln von Gas können Schadstoffe in die Luft sowie in Böden und Gewässer gelangen -> Das nächste Haus ist nur wenige hundert Meter von der Bohrstelle entfernt
Versorgungssicherheit/Unabhängigkeit
- Das Gas der ersten Bohrung in Reichling wird 1 Mio Tonnen CO2 verursachen und wäre in Bayern nach 2 Wochen (in Deutschland nach 2 Tagen) aufgebraucht (-> Importabhängigkeit bleibt gleich)
Die Gemeinde Reichling wird von dem Vorhaben nicht profitieren Das ist Politik aus dem letzten Jahrhundert!
Was tun?
Die Petition verbreiten! Wir können Unterschriften von allen Menschen gebrauchen, egal ob minderjährig oder ob die Person in Bayern wohnt. Wir wollen die Petition langfristig an den bayerischen Landtag übergeben.
MCF Energy
In der öffentlichen Kommunikation vom "(Firmengeflecht um den) kanadischen Investor MCF Energy " sprechen
MCF Energy hat nur indirekt und auch nicht allein die Bohrrechte für das Gebiet bei Reichling. Deshalb hier erstmal die weiteren beiteiligten "Firmen".
Genexco GmbH
- Genexco hat die Bohrrechte für das größere Gebiet zwischen Reichling und dem Ammersee
- gehöhrt zu 100% dem Konzern MCF Energy
- Geschäftsführer: Peter Eckhard Oehms
- hat seinen Sitz in Berlin
- hier arbeiten Menschen, die zuvor schon Portfoliomanager bei Gazprom (russischer Erdgaskonzern) oder Abteilungsleiter beim Erdölkonzern Shell UK waren. [1]
Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH
- hat die Bohrrechte für das kleinere Gebiet rund um Reichling
- gehöhrt nur zu 20 % Genexco und zu 80 % der MRH GmbH
- Geschäftsführer: Peter Eckhard Oehms, Frank Auer
- hat seinen Sitz in Düsseldorf
MRH Mineralöl-Rohsto-Handel GmbH
- Mineralöl- und Erdgas-Unternehmen, das u.a. Import, Export, Großhandel und Einzelhandel mit Mineralölprodukten durchführt
- Geschäftsführer: Frank Auer
- hat seinen Sitz in Mülheim an der Ruhr
→ hier fällt schon mal auf, dass Peter Oehms ist Geschäftsführer von Genexco GmbH und dem Energieprojekt Lech ist. Vor seiner Zeit in Bayern hat er 10 Jahre lang für den größten dem größten deutschen Erdöl- und Erdgasproduzenten Wintershall gearbeitet.[2]
MCF Energy
- börsennotiertes kanadisches Unternehmen im Sitz in Vancouver
- beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Förderung von europäischen Erdöl und Erdgas
- Größte Anteilseigner: Frank Giustra (Milliardär; wirbt Finanziers für riskante Rohstogeschäfte weltweit), Carson Seabolt (Partner einer kanadischen Handelsbank; ehem.Goldminenbesitzer), Mario Vetro (Investmentbanker; Partner bei mehreren Unternehmen, u.a. für Gold- und Silberabbau)
Frank Giustra und hat Meghan und Prinz Harry zeitweise seine Villa geliehen ist gut mit Bill Clinton befreundet [3]. Konkret bedeutet das einerseits, dass Giustra zusammen mit der Stiftung von Cliton die "Clinton Giustra Enterprise Partnership" (CGEP) ins Leben gerufen hat, die das Ziel verfolgt, Armut in rohstoffreichen Staaten zu mindern. Andererseits bedeutet das zum Beispiel Folgendes: Anfang der 2000er Jahre besuchte Clinton Kasachstan, um den Dikator für den Kampf gegen Aids zu danken, obwohl die Krankheit dort kaum verbreitet ist. Giustras Firma wurde kurz darauf erlaubt, in Kasachtsan Uran abzubauen.[4]
Nützliche Links
Einzelnachweise
- ↑ https://anlegerplus.de/mcf-energy-schliesst-uebernahme-von-genexco-ab-um-deutsche-erdgasexplorationen-betraechtlich-zu-erweitern/
- ↑ https://anlegerplus.de/mcf-energy-schliesst-uebernahme-von-genexco-ab-um-deutsche-erdgasexplorationen-betraechtlich-zu-erweitern/
- ↑ https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/familienunternehmer/lions-gate-gruender-wie-frank-giustra-vom-bwl-studenten-zum-milliardaer-wurde/25509566.html
- ↑ https://www.sueddeutsche.de/politik/us-praesidentschaftswahl-die-multi-millionen-deals-von-bill-und-hillary-clinton-1.3116462