Anti-Adultismus Leitfaden: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 2. Januar 2024, 10:32 Uhr

Leitfaden: Abbau von Adultismus -

Für eine inklusive Gesellschaft

Hinweis: Dieser Leitfaden richtet sich an erwachsene Personen, wird aber bald auch in einfacher Sprache verfügbar sein, damit alle Menschen die Möglichkeit haben diesen Leitfaden zu verstehen.

Was ist Adultismus und warum ist Adultismus ein Problem?

Adultismus ist ein weitverbreitetes, jedoch oft unterschätztes Problem in unserer Gesellschaft. Es bezeichnet die Machtungleichheit erwachsener Personen gegenüber Kindern und Jugendlicher, was zu einer Ungleichbehandlung und Diskriminierung aufgrund des Alters führt. Ähnlich wie Sexismus oder Rassismus basiert Adultismus auf Vorurteilen und Machtstrukturen, die es Erwachsenen ermöglichen, die Bedürfnisse, Meinungen und Rechte von jüngeren Menschen zu missachten. Dieses Phänomen hat ernste Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein, die Entwicklung und die Lebensqualität junger Menschen und hindert sie daran, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Das sagen zumindest einige Psycholog*innen und Pädagog*innen, mit welchen wir im Kontakt stehen.

Wie Adultismus konkret im Fall von FFF aussehen kann, seht ihr in unserem Appell: Link zum Appell


Vorschläge zur Bekämpfung von Adultismus in unserer Bewegung:

1. Sensibilisierung: Informiert euch und andere über Adultismus, die Definition und Auswirkungen. Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung.

2. Echte Zuhörer sein: Hört aufmerksam zu, wenn Kinder und Jugendliche ihre Meinungen, Bedürfnisse und Erfahrungen teilen. Nehmt diese ernst und respektiert sie. Und : bevormundet sie nicht!

3. Partizipation: Schafft in allen Bereichen Möglichkeiten zur Beteiligung von jungen Menschen und ermutigt sie, aktiv an Entscheidungsprozessen teilzunehmen.

4. Inklusion: Sorgt durch ein Drogenverbot, regelmäßige, niedrigschwellige Onboardings, angemessene Uhrzeiten für Treffen/Besprechungen und einfache Erklärungen dafür, dass sich junge Menschen wohler fühlen und dadurch von sich aus gerne an Veranstaltungen/Besprechungen/sonstigem teilnehmen.

5. Einfache Sprache: Verwendet in der Kommunikation mit jungen Menschen eine respektvolle, leicht verständliche Sprache, die ihre Eigenständigkeit anerkennt. Erklärt zum Beispiel Abkürzungen oder schwierige Begriffe.

6. Mentor*in & Stärkung der Selbstwirksamkeit: Unterstützt junge Menschen darin, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und Potenziale zu entfalten, ohne ihre Entscheidungen zu dominieren. Ermutigt junge Menschen dazu, ihre eigenen Ziele zu setzen und sie in ihrer Umsetzung zu unterstützen.

7. Feedback- und Fehler-Kultur: Schafft einen offenen Raum für konstruktives Feedback von jungen Menschen und reagiert darauf angemessen. Ebenso sollte Feedback von eurer Seite aus respektvoll sein und anerkennen, dass junge Menschen Fehler machen aber auch daraus lernen können.

8. Verantwortung teilen: Stellt sicher, dass erwachsene Verantwortliche ihre Macht nicht missbrauchen, sondern in Einbeziehung von jungen Menschen handeln.

9. Vertrauensmenschen: Sorgt dafür, dass Kinder- und Jugendliche zuverlässige Ansprechpersonen haben, welche volljährig sind, die sie ansprechen können, wenn sie Bedenken aus Kinder- und Jugendschutz-Gründen haben. Um dieses Vertrauen zu ermöglichen, sollte es die Möglichkeit zur Wahl dieser Vertrauensmenschen durch die jungen Menschen geben.

10. Kinder- und Jugendplena/-safespaces: Errichtet Orte, an welchen sich junge Menschen einen Schutzraum haben und sich untereinander beraten und unterstützen können.

11. Kritisches Hinterfragen: Überdenkt eigene Vorurteile und stereotype Einstellungen gegenüber jungen Menschen. Und reflektiert euer eigenes Verhalten, inwiefern ihr selbst vielleicht adultistisch denkt oder handelt.

12. Ressourcen teilen: Stellt sicher, dass junge Menschen Zugang zu möglichst vielen Ressourcen und Informationen haben und diese auch verstehen können.

13. Kultureller Wandel: Arbeitet mit daran, dass eine respektvolle Haltung gegenüber jungen Menschen zur Norm wird und adultistische Kommentare nicht einfach so stehen bleiben.

14. Empathie entwickeln: Versetzt euch aktiv in die Lage junger Menschen, um ihre Bedürfnisse besser zu verstehen.

15. Wertschätzung: Das sollte eigentlich wie vieles andere allgemein gelten - zeigt Wertschätzung für eure Mitmenschen.

16. Sichtbarkeit: Sorgt dafür, dass Kinder- und Jugendliche in der Öffentlichkeit als Teil der Bewegung wahr genommen werden.

17. Jugendkultur anerkennen: Respektiert die kulturellen Ausdrucksformen junger Menschen und stärkt ihre Identität.

18. Langfristiges Engagement: Bekämpfung von Adultismus erfordert Geduld und Ausdauer - bleibt langfristig aktiv und engagiert.


Call to Action - Gemeinsam gegen Adultismus

Die Bekämpfung von Adultismus erfordert das Engagement aller Mitglieder unserer Gesellschaft. Jede*r Einzelne kann dazu beitragen, eine inklusive Umgebung zu schaffen, in der junge Menschen respektiert und gehört werden. Lasst uns vereinen, um Vorurteile und Ungleichheiten aufgrund des Alters zu überwinden. Verbreite das Bewusstsein für die Problematik an Adultismus in deinem Umfeld, setze dich aktiv für die Rechte junger Menschen ein und fördere ihre Teilhabe an Entscheidungen, (vorallem diese, die sie betreffen). Gemeinsam können wir eine Gesellschaft aufbauen, die auf Respekt, Gleichberechtigung und gegenseitiger Wertschätzung beruht - eine Gesellschaft, in der jeder Mensch, unabhängig von seinem Alter, die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu entfalten. Handele jetzt und setze dich für eine Zukunft ein, in der wir alle als gleichwertige Mitglieder unserer Gesellschaft leben können.

Lasst uns diese Vision in die Bewegung tragen und in die gesamte Gesellschaft!



ForFuture
Du hast Fragen zu diesem Leitfaden oder möchtest aktiv gegen Adultismus eintreten?

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(KiJu steht für Kinder- und Jugendliche)